: Karten auf den Tisch
Bürgermeister Ole von Beust will heute sagen, wie die Airbus-Piste doch noch verlängert werden könnte
Heute ist der Tag, an dem Bürgermeister Ole von Beust (CDU) seine Karten im Poker um die Airbus-Werkspistenverlängerung auf den Tisch legen will. Zusammen mit Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) wolle er „Strategien“ vorstellen, mit denen die Piste trotz eines gegenteiligen Gerichtsbeschlusses doch noch verlängert werden könnte, hieß es aus der Wirtschaftsbehörde. Airbus will vom Senat bis Ende des Monats die Garantie, ungestört weiterplanen zu können. Andernfalls werde kein A380 in Hamburg an Kunden ausgeliefert und das geplante Auslieferungszentrum nicht gebaut.
Zu der Strategie des Senats wird wahrscheinlich ein Entwicklungskonzept für den Süderelberaum gehören, das der Dritten Meile des Alten Landes eine Zukunftsperspektive geben soll. „Es geht ja wohl um einen warmen Regen für Neuenfelde“, vermutet Gabi Quast vom Schutzbündnis für Hamburgs Elbregion gestern. Bisher sei aber niemand mit neuen Vorschlägen im Dorf aufgetaucht. Auch seien ihr keine Verabredungen zu Verhandlungen bekannt.
Quast sieht die möglichen Angebote des Bürgermeisters skeptisch. Solange Airbus sich zu nichts verpflichte, seien die Versprechungen des Senats wertlos, sagt die Obstbäuerin. Vorrangig sei es Aufgabe der Stadt, auf die Neuenfelder zuzukommen, findet dagegen Airbus-Sprecher Tore Prang. „Wir unterstützen Maßnahmen, die dazu führen könnten, dass es zu einer Pistenverlängerung kommt.“
Mit kurzer Piste könne Airbus in Finkenwerder nicht von dem erwarteten Geschäft mit den Riesen-Airbussen profitieren. 1.550 dieser Flugzeuge, davon 350 Frachter, wolle Airbus in den nächsten 20 Jahren verkaufen. Airbus müsse die Möglichkeit haben, die Flugzeuge in allen Varianten auszuliefern. Prang: „Wir wollen hier nicht die zweite Geige spielen.“ Gernot Knödler