: Degussa soll aussteigen
BERLIN rtr ■ Die Stiftung für das Berliner Holocaust-Mahnmal sucht nach Angaben des Kuratoriums-Vorsitzenden Wolfgang Thierse nach einem angemessenen Weg für einen Ausstieg der Chemiefirma Degussa aus dem Projekt. Thierse sagte gestern in Berlin, das Kuratorium habe sich nicht einigen können, ob die Firma, deren Tochterfirma Degesch das Gas Zyklon B zur Ermordung der Juden in der NS-Zeit herstellte, mit einem Graffitischutzmittel am Mahnmal beteiligt sein sollte. Man habe deshalb entschieden, nach einem neuen Produkt und einem fairen Ausstieg für Degussa zu suchen. Die Firma sollte nach bisherigen Vereinbarungen das Mittel liefern, mit dem die 2.700 Stelen des Mahnmals im Zentrum Berlins gegen Graffiti geschützt werden sollten. Wegen der Rolle der Degussa in der NS-Zeit hatten Opfervertreter dagegen protestiert.