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Archiv-Artikel

Borussia strikes back

BVB erlässt einstweilige Verfügungen gegen Zeitungen. Papier über Gerd Niebaums Rückzug angeblich Fälschung

Von KAN

DORTMUND dpa/taz ■ Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat im Streit um die Finanzmisere des Vereins und angebliche Rücktrittsabsichten von Präsident Gerd Niebaum seine Medientaktik von Catenaccio auf Konter umgestellt.

Eine von der Süddeutschen Zeitung und dem Kicker veröffentlichte so genannte „Drei-Punkte-Erklärung“, in der Gerd Niebaum dem neuen Großaktionär Florian Homm seinen Rücktritt bis spätestens 2006 zugesichert haben soll, bezeichnete die BVB-Spitze als Fälschung. Zudem verbot der Verein der Süddeutschen Zeitung und den Ruhr Nachrichten per einstweiliger Verfügung, Mutmaßungen und Spekulationen in Bezug auf die aktuelle Kapitalerhöhung zu verbreiten. Den Zeitungen droht im Falle einer Missachtung ein Ordnungsgeld in Höhe von 250.000 Euro.

Besonders schwer wiegt der Vorwurf, dass die Zeitungen ein gefälschtes Fax zur Grundlage ihrer Spekulationen über einen möglichen Rücktritt von BVB-Präsident Gerd Niebaum gemacht hätten. Großaktionär Florian Homm bestritt in der Bild die Echtheit der von den Meiden veröffentlichten so genannten „Drei-Punkte-Erklärung“: „Das Schreiben ist eine plumpe Fälschung. Die Adresse auf dem Briefbogen ist falsch. Und dieses Briefpapier benutzen wir überhaupt nicht“, sagte er. BVB-Chef Niebaum vermutet gar eine Kampagne gegen seine Person: „Hier wird versucht, mit gezielten Falschinformationen die Republik in Atem zu halten. Da sind Zerstörer am Werk wie in den schlimmsten Zeiten der 70er Jahre“, sagte er der Westfälischen Rundschau. Die Spekulationen über seine Ablösung seien „bösartig“ und „wild“.

Besonders freuen wird sich Niebaum über die Rückendeckung seines Großaktionärs Homm. Die BVB-Geschäftsführung werde spätestens in einem halben Jahr den finanziellen „Turn-around“ schaffen, ließ Homm mitteilen. Der von Börsenblättern als „Zerleger von Mallorca“ titulierte Fondmanager ließ sich gar zu einer kleinen Liebeserklärung an die Borussia hinreißen: „Ich habe dem Verein in einer sehr schwierigen Situation geholfen und fange an, ihn zu mögen“, sagte er. KAN