: Airbus‘ Angebot
Drei-Millionen-Euro-Fonds für Neuenfelde, aber keine Garantie für dessen Zukunft
Die Firma Airbus will der Neuenfelder Dorfgemeinschaft drei Millionen Euro zahlen, wenn sie ihre Werkspiste um 589 Meter, in den Ort hinein, verlängern kann. Das Geld werde in einen Fonds einbezahlt, „sobald alle Grundstücke in Neuenfelde verkauft sind, die Airbus benötigt“, versprach der zweitgrößte Flugzeugbauer der Welt gestern in Finkenwerder. Mit dem Fonds, der für die Verbesserung der Lebensqualität in Neuenfelde verwandt werden soll, wolle Airbus seinen Nachbarn die Hand reichen. Dazu gehöre auch das Angebot, den Klägern gegen die Pistenverlängerung, die ihre Klagen zurückziehen, die Prozesskosten zu erstatten.
Dass die aktuell beantragte Pistenverlängerung die letzte sei, wollte Gerhard Puttfarcken, der Chef von Airbus Deutschland, allerdings nicht versprechen. Die Frachtversion des Riesen-Airbus A380, die die Verlängerung erforderlich mache, sei Airbus‘ schwerstes Produkt. Es gebe keine Anzeichen, dass weitere Varianten des A380 noch schwerer würden. Eine Garantie, Neuenfelde nicht anzutasten, sei es auch nur für zehn Jahre, wollte Puttfarcken trotzdem nicht abgeben. „Ich bin kein Prophet“, sagte der Airbus-Manager. Airbus stehe am Anfang der Entwicklung einer neuen Flugzeugfamilie.
Seine Firma wolle weg von der Zuspitzung „entweder Neuenfelde oder Flugzeugbau“, sagte Puttfarcken und versicherte: „Wir sind sehr daran interessiert, das Dorf Neuenfelde in voller Schönheit zu erhalten.“ Der A380 sei jedoch wichtig für den Luftfahrtindustriestandort – im Blick auf die nächsten 30 bis 50 Jahre. Mit dem Riesenflieger könne sich Hamburg weiter auf die Bereiche Montage, Endmontage und Kabinenausbau spezialisieren. knö