: Klima-Deckel
Hafencity erhält Wärmeversorgung, die 30 Prozent weniger CO2 produziert als moderne Heizung
Die Hafencity soll auch in puncto Umweltschutz ein zukunftsweisendes Projekt werden. Gestern hat die städtische Entwicklungsgesellschaft GHS einen Auftrag vergeben, nach dem die westliche Hafencity so beheizt werden soll, dass sie 30 Prozent weniger Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre pustet als eine Gas-Brennwert-Heizung, die den Stand der Technik verkörpert. „Das ist absolut Spitze, das finden Sie nirgends in der Region“, lobte sich Manfred Trübenbach vom HEW-Bereich Fernwärme, der zusammen mit einer weiteren Vattenfall-Tochter, der Vattenfall Europe Contracting, den Vertrag an Land zog.
Die GHS hatte den Auftrag ausgeschrieben. Die Vattenfall-„Arbeitsgemeinschaft Wärmeversorgung Hafencity“ habe ein ausgereiftes Konzept, günstige Preise, hohe Versorgungssicherheit und niedrige CO2-Werte vorweisen können, sagte GHS-Geschäftsführer Jürgen Bruns-Berentelg.
Der viel beschworene innovative Aspekt liegt bei dem Vattenfall-Konzept in der Mischung: Die Hafencity wird an das bestehende Fernwärme-Netz der HEW angeschlossen. Dazu kommen zwei Blockheizkraftwerke mit Gasmotoren, die mit Brennstoffzellen nachgerüstet werden können, und Sonnenkollektoren auf einigen Dächern. Insgesamt soll der CO2-Ausstoß damit auf 175 Gramm pro Kilowattstunde gedrückt werden.
Die Frage sei gewesen, „wie erreiche ich ökologische Ziele mit den geringsten Kosten für die Investoren der Hafencity“, sagte Jobst Klien von Vattenfall Contracting. Seine Firma soll durch Vereinbarungen mit den Bauherren dafür sorgen, dass Wasser der Wohnhäuser zu 40 Prozent mit Sonnenenergie erwärmt wird.
Das Heizwerk Hafencity, bei dessen Bau die GAL kritisiert hatte, dass es nicht als Anlage mit Kraft-Wärme-Koppelung errichtet worden war, soll mit einer Dampfturbine mit zwei Megawatt Leistung nachgerüstet werden. Dazu soll eine Brennstoffzellen-Pilotanlage mit 245 Kilowatt Leistung kommen. Vattenfall Contracting will den Bauherren über das festgelegte CO2-Ziel hinaus Möglichkeiten anbieten, durch Kraft-Wärme-Kälte-Koppelung Geld zu sparen. knö