: Lachnummer gelandet
Grundstückseigentümer in Neuenfelde halten Angebote von Bürgermeister und Airbus für hohles Gerede
Auch nach den Angeboten von Airbus und Bürgermeister Ole von Beust (CDU) lehnen mehrere Obstbauern den Verkauf ihrer Grundstücke zur Startbahn-Verlängerung in Finkenwerder ab. „Die Angebote haben für uns keine Auswirkungen, wir bleiben hart“, erklärte gestern Franz-Josef Oberließen vom „Schutzbündnis für Hamburgs Elbregion“. Mehrere Grundeigentümer würden weiterhin ihre Flächen nicht verkaufen. Zuerst habe es geheißen, die Startbahn sei lang genug, nun sei plötzlich ein Ausbau erforderlich, begründet einer der Betroffenen sein Misstrauen gegenüber der plötzlichen Verhandlungsbereitschaft der Gegenseite: „Airbus hätte von Anfang an die Wahrheit sagen müssen.“
Der Konzern hatte dem Ort Neuenfelde gestern einen Fonds von drei Millionen Euro zugesagt und von Beust unter anderem Ersatzflächen für Obstanbau und eine Bestandssicherung für die weitere dörfliche Entwicklung. Voraussetzung ist, dass alle Grundstücke, die für den Ausbau des Airbus-Werkes benötigt werden, kurzfristig an die Stadt verkauft werden.
Oberließen spricht hingegen von einer „Lachnummer“. Schließlich trage die Stadt die Kosten der Startbahnverlängerung von 56 Millionen Euro. „Wenn Airbus ganze drei Millionen zahlt, wäre noch nie jemand so billig an eine Landebahn gekommen,“ meint der Sprecher des Schutzbündnisses.
Die Angebote des Senats seien „hohles Gerede“, befindet Oberließen. Schließlich hatte Hamburg für weitere Ausbaumöglichkeiten des Werksgeländes extra eine „Lex Airbus“ geschaffen und entsprechende Zusicherungen in den vergangenen Erörterungs- und Gerichtsverfahren wiederholt betont. Auch Finkenwerders Airbus-Chef Gerhard Puttfarcken hatte die Aussage des Bürgermeisters, es werde keinen weiteren Ausbau geben, ausdrücklich nicht bestätigen wollen. Sven-Michael Veit