: Schwule empört über Meisner
KÖLN dpa ■ Nach umstrittenen Äußerungen von Kardinal Joachim Meisner prüft der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) einen Strafantrag wegen Beleidigung und Volksverhetzung. Der Kölner Erzbischof hatte in einem Referat gesagt, die europäische Werteordnung sei durch Drogensüchtige, Terroristen sowie Wissenschaftsgläubige gefährdet. Zugleich hatte er Homosexualität indirekt verurteilt. „Es ist eine Beleidigung, im Zusammenhang mit Terroristen genannt zu werden“, sagte ein LSVD-Sprecher gestern in Köln. Er vermutete, dass Meisner und andere innerhalb der katholischen Kirche mit kernigen Parolen an Terrain gewinnen wollten. Zusammen mit dem Kölner Lesben- und Schwulenverband erwäge der LSVD, einen Strafantrag gegen Meisner zu stellen. Meisner hatte gesagt, Homosexualität widerspreche der Schöpfungsordnung. Der Mensch solle nicht aus Zweckmäßigkeitsberechnungen Moral erfinden.