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Archiv-Artikel

Zahl der Arbeitslosen fast konstant

Die ersehnte Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt bleibt aus. Immer mehr Unternehmen setzen auf Kurzarbeit

Die Zahl der Berliner ArbeitnehmerInnen, die von Kurzarbeit betroffen sind, hat sich nach Angaben der Regionalagentur für Arbeit im ersten Quartal dieses Jahres verdreifacht. Im März beantragten insgesamt 385 Berliner Betriebe Kurzarbeit. Davon sind voraussichtlich 6.300 ArbeitnehmerInnen betroffen. Endgültige Zahlen liegen der Agentur für Arbeit aber erst Ende April vor. Zum Vergleich: Noch im Januar waren lediglich 2.011 ArbeitnehmerInnen in 148 Betrieben auf Kurzarbeit. Im November 2008 hatten 48 Betriebe insgesamt 1.007 Stellen auf Kurzarbeit umgestellt.

Mit den aktuellen Kurzarbeiterzahlen liegt Berlin nach Angaben des Senats immer noch unterhalb des bundesweiten Durchschnitts: „Die Kurzarbeit wird gut angenommen, spielt sich aber noch auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau ab“, so eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Arbeit. Besonders betroffen sind neben der Automobilbranche vor allem Betriebe im Bereich Maschinenbau, Metallverarbeitung und Glas und Keramik. Die Agentur für Arbeit sowie die Politik raten Betrieben zur Kurzarbeit, um auch in schwierigen Wirtschaftslagen Kündigungen zu vermeiden.

Während die Kurzarbeit deutlich zunimmt, bleibt die Arbeitslosenquote momentan fast konstant. Im März waren laut Regionaldirektion der Agentur für Arbeit 243.284 Berliner arbeitslos. Damit stieg die Zahl der Arbeitslosen um 1.232 seit Februar; sie sank im Vergleich zum Vorjahr um 4.959. Die Arbeitslosenquote lag im März mit 14,4 Prozent auf dem Niveau des Vormonats und um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Nach Ansicht von Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) geben die stagnierenden Zahlen jedoch „keinen Grund zur Entwarnung“. Insbesondere in den Außenberufen würden wegen des lange Zeit schlechten Wetters Stellen nur zögerlich besetzt.

Laut Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sind die Zahlen ein Anzeichen, dass die Wirtschaftskrise noch nicht voll auf dem Arbeitsmarkt angekommen sei. „Das ist eine gute Momentaufnahme für die Menschen im Land, aber keine Entwarnung“, sagte Platzeck. In Brandenburg sank die Zahl der Erwerbslosen im März auf 184.152. Das waren 1.414 Arbeitslose weniger als im Februar und 9.342 weniger als vor einem Jahr. Die Erwerbslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 13,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreswert reduzierte sie sich um 0,6 Punkte. MAREN KELLER