: Messe macht Minus
Grünen-Wirtschaftsexpertin Paus fordert Verschlankung der defizitären Berlin Messe. Verluste reduzieren
Die Grünen fordern ein klares Konzept zur Neuordnung der angeschlagen Messe Berlin. Es sollten exakte Umsatzziele und neue Geschäftsfelder definiert werden, um dem landeseigenen Unternehmen mittelfristig eine Perspektive zu sichern, so Wirtschaftsexpertin Lisa Paus gestern.
Ziel müsse es sein, die Verluste, die allein im letzten Jahr 6,3 Millionen Euro betrugen, und die Zuwendungen des Landes zu reduzieren. Nach Angaben der Grünen gab Berlin 2003 insgesamt über 112 Millionen Euro für die Messe aus, darunter knapp 15 Millionen zur Abwendung einer drohenden Insolvenz. Die nun von der Geschäftsführung und Wirtschaftssenator Wolf (PDS) vorgelegte Rahmenvereinbarung zementiere nur die bisherigen Verhältnisse, kritisierte Paus. Klaus Wowereit (SPD) sei deshalb zu Recht dagegen eingeschritten und habe die Verabschiedung des Konzepts durch den Senat auf November vertagt. Wowereit hatte ebenfalls moniert, dass detaillierte Vorgaben zur Kostenverbesserung im Vergleich mit anderen deutschen Messeveranstaltern fehlten.
Grünen-Politikerin Paus warf dem Management jedoch vor, die tatsächlich anfallenden Kosten zu verschleiern, um über die schlechte Geschäftspolitik hinwegzutäuschen. Neben mehr Transparenz forderte Paus, die Zukunft von ICC und Deutschlandhalle zu klären. DDP