: Beruf: Fußballmanager
DER MANAGER in der Fußball-Bundesliga: Ist heute in der Regel Geschäftsführer oder hauptamtliches Mitglied des Vorstandes im Range eines Sportdirektors.Manager haben einen relativ krisensicheren Job. In der Regel werden Rolf Rüssmann (zuletzt VfB Stuttgart, davor Mönchengladbach) und Edgar Geenen (in Nürnberg, davor 1860 München) entlassen. Grund: Im Gegensatz zum Trainermarkt gibt es kaum qualifizierte Arbeitslose, kaum ausländische Konkurrenz (außer Ricardo Moar bei Hannover 96), kaum Nachwuchs. Es gibt auch keinen Manager-Kurs. Individuell entworfene Lehrjahre machen derzeit Ilja Kaenzig (Leverkusen) und Andreas Müller (Schalke).
Die jüngsten Trainerentlassungen (HSV) bzw. vorläufige -nichtentlassungen (Hertha BSC) haben mal wieder die Moraldiskussion aufkommen lassen. Auf ihrem Höhepunkt streifte die emotional geführte Debatte den entscheidenden Bereich: die Verantwortung des Managers. Besteht häufig darin, den unfähigen Trainer zu entlassen. Den man selbst verpflichtet hat. Bochums Trainer Peter Neururer ist der Erste innerhalb des Systems, der die Debatte (gestern in der SZ) richtig weiterbringt: „Wenn Manager oder Präsidenten sechs oder sieben Trainer beurlauben, haben sie doch sechs- oder siebenmal den falschen Mann eingestellt. Wer zieht sie dafür zur Rechenschaft?“
DIETMAR BEIERSDORFER (39), Sportdirektor des Hamburger SV, ist ein Seiteneinsteiger. Er war Nationalspieler und Bundesligaprofi in Hamburg, Bremen, Köln und Reggiana (Italien). Im Gegensatz zu den meisten Kollegen blieb er nicht in der Branche, sondern absolvierte ein Wirtschaftsstudium und arbeitete als Wirtschaftsprüfer. Er lässt seine Doktorarbeit am Fachbereich Sportwissenschaften an der Uni Hamburg ruhen, seit er im August 2002 zurück in die Bundesliga kam.