piwik no script img

Archiv-Artikel

Jobs oder Mäuse

Konflikt bei VW: Erhalt der Arbeitsplätze wichtiger als Lohnerhöhung, sagt Betriebsrat: „Lage ernst“

WOLFSBURG dpa ■ Im Tarifkonflikt um drastische Kostensenkungen bei Volkswagen ist der Erhalt von Arbeitsplätzen für den Betriebsrat wichtiger als Lohnerhöhungen. Am Ende könne es bei den Tarifverhandlungen um die Frage „Jobs oder Mäuse“ gehen, sagte VW-Betriebsratschef Klaus Volkert gestern. Ein sicherer Arbeitsplatz sei aber das Wichtigste überhaupt. Zugleich warf der Betriebsrat dem VW-Vorstand schwere Fehler vor und kündigte verstärkte Protestaktionen der Belegschaft an.

Volkert sagte, er verzichte nicht auf die Forderung der IG Metall nach 4 Prozent mehr Geld. Die Forderung stimme aber in der Regel nicht mit dem Ergebnis überein. In der dritten Runde der Tarifgespräche am Dienstag hatte sich das Management des Autobauers grundsätzlich bereit erklärt, einen Tarifvertrag zur Sicherung der rund 103.000 Arbeitsplätze in den sechs westdeutschen VW-Werken abzuschließen. Dies ist die Kernforderung von Betriebsrat und Gewerkschaft.

Die IG Metall fordert, dass die Arbeitsplatzgarantien mit konkreten Produktionsentscheidungen abgesichert werden sollen. Volkswagen will die Arbeitskosten bis 2011 um rund 2 Milliarden Euro oder 30 Prozent senken und fordert eine zweijährige Nullrunde bei den Löhnen und Gehältern, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. Volkert sagte, die Lage bei VW sei „ernst“. Sie sei aber „meilenweit entfernt“ von der Situation beim Konkurrenten Opel, bei dem nach bisherigen Informationen 10.000 Stellen in Deutschland bedroht sind.