: Ultimativ enttäuscht
Airbus: Neuenfelder Kirche will mit CDU-Bürgermeister nicht reden. Der versucht es mit Einzelbehandlungen
Der Bürgermeister sei „irritiert und enttäuscht“, berichtet Senatssprecher Christian Schnee, über das Verhalten des Kirchenvorstandes von Neuenfelde. Der lehnte gestern das Angebot Ole von Beusts (CDU) zu einem direkten Gespräch über den umstrittenen Ausbau des Airbus-Werks Finkenwerder ab. Zur Sitzung des Gremiums am gestrigen Abend sei der Regierungschef „nicht eingeladen“, teilte der Vorstand der Kirchengemeinde St. Pankratius zu Neuenfelde gestern mit.
Diese ist Eigentümerin eines Grundstücks, das Stadt und Airbus für die Verlängerung der Start- und Landebahn benötigen. Ebenso wie fünf – laut einer anderen Quelle sechs – weitere Eigentümer aber will die Kirche, so der geltende einstimmige Beschluss des zwölfköpfigen Vorstandes, nicht verkaufen.
Der Flugzeugkonzern erwartet hingegen von der Stadt bis Ende dieses Monats ultimativ Planungssicherheit für die Erweiterung. Anderenfalls würden das vorgesehene Auslieferungszentrum für den Riesenjet A380 wahrscheinlich nicht in Hamburg, sondern im französischen Konkurrenzwerk Toulouse gebaut werden.
Der Bürgermeister hatte deshalb vorigen Dienstag den verkaufsunwilligen Obstbauern seine Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Gesprächsbedarf gebe es aber nur „in öffentlicher Form, etwa bei einer Podiumsdiskussion“, bekräftigte gestern erneut Gabi Quast, vom Schutzbündnis Süderelbe, dem Zusammenschluss der BürgerInnen und Initiativen gegen die Airbus-Erweiterung.
Eine „unverbindliche Diskussion“ aber lehnt von Beust ab. Das sei „nicht die geeignete Form, um zu guten Ergebnissen zu gelangen“, sagt sein Sprecher Schnee. Der Bürgermeister spreche stattdessen „mit jedem Einzelnen, ob persönlich oder am Telefon“, der dazu bereit sei. Worüber, ist klar, mit welchem Resultat, nicht. Sven-Michael Veit