: Psychischer Plan-P
Eine Telefon-Helpline will psychisch Kranke informieren
Für psychisch Kranke gibt es jetzt eine telefonische „Helpline“. Der 1976 gegründete Verein „Bremer Werkgemeinschaft e.V.“ bietet bislang für Menschen mit psychischen Erkrankungen Tagesstätten und betreutes Wohnen an. Mit der kostenlosen Telefon-Helpline soll eine Lücke geschlossen werden, denn bestehende Einrichtungen wie etwa der sozialpsychiatrische Dienst bieten keine telefonische Beratung.
„So viel wie möglich, so wenig wie nötig“, erläutert Martha Söker ihr Therapieverständnis, welches sie als Ansprechpartnerin am Telefon vertreten wird. Angestrebt wird eine an den Bedürfnissen des Hilfesuchenden orientierte „passgenaue“ Beratung. 15 Jahre Berufserfahrung und eine selbst erstellte Datenbank sollen der Sozialarbeiterin und Qualitätsmanagerin dabei helfen.
Die Beratung umfasst dabei auch finanzielle Aspekte. „Wir wollen Alternativen zu den psychiatrischen Wegen vermitteln. Oft kann selbstständiges Wohnen mit kleinen Hilfeleistungen anstelle von vollbetreutem Wohnen ausreichen. Und günstiger ist es auch“, erläutert die Geschäftsführerin der Werkgemeinschaft, Tina Macholdt. Es wird zudem ganz gezielt darüber informiert, was Krankenkassen übernehmen, was sich lohnt, und was eher nicht. Während jedoch die Resonanz auf den ‚Plan-P‘ von Seiten der Hilfeanbietenden durchweg positiv war, berichtet die Werkgemeinschaft von eher ablehnenden Reaktionen seitens der Krankenkassen.
Helmut Thiede, Geschäftsführer der Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste GAPSY, begrüßt die neue Helpline als „sehr sinnige Neuerung“.
Die auf ein Jahr angelegte Helpline muss zunächst ohne Staatshilfen auskommen. Bis dahin hofft man, sich als Anlaufstelle etabliert zu haben. SH
Helpline 0421 - 69 62 02 20