: Bürgernähe gespart
CDU, SPD und Grüne protestieren wegen der Schließung des Bürgercenters Horn-Lehe gegen den Innensenator
Bremen taz ■ Die CDU in Horn-Lehe wehrt sich gemeinsam mit den Grünen und der SPD in Bremen gegen das Aus für das Bürger-Service-Center (BSC) in ihrem Stadtteil. Es sei „absolut unbegreiflich“, sagte der Sprecher der örtlichen CDU-Beiratsfraktion, Stefan Quaß, wenn Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) jetzt das BSC in der Berckstraße mit einen Einzugsbereich von mehr als 95.000 BürgerInnen aufgeben wolle.
Ursprünglich wollte Röwekamp über die Stadt verteilt 18 Bürger-Service-Center errichten und damit die alten Meldestellen und Bürgerämter ablösen. Nun sind gerade einmal drei Standorte übrig geblieben: Neben der Pelzerstraße in der Innenstadt sind das die Stresemannstraße sowie das BSC in Vegesack. Bremen kann sich ein dichteres Netz nach Ansicht Röwekamps nicht mehr leisten.
„Hier kocht der Innensenator wieder mal ein eigenes Süppchen“, sagte demgegenüber der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Hermann Kleen – „und baut nur das Stadtamt aus. Wir brauchen aber eine ressortübergreifende Versorgung.“
Neben der SPD fordern auch die Grünen in Bremen ein flächendeckendes Angebot ein: „Zusätzlich zum BSC Mitte brauchen wir mindestens vier weitere Standorte“, sagte der innenpolitische Sprecher, Matthias Güldner – je einen in allen vier Himmelsrichtungen. Gerade alte und kranke Menschen seien auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen. Zudem sei es „Quatsch“, in der Stresemannstraße ein neues BSC zu planen – es liege viel zu dicht an der City. „Das ist eine indiskutable Lösung für den Bremer Osten“, so Güldner. mnz