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Archiv-Artikel

Stänker-Stoiber beschimpft die Schwester

CSU-Chef fordert, Merkel müsse ihre Kopfpauschale verändern – weil die nur jeder fünfte Unions-Wähler unterstützt

BERLIN ap/dpa ■ CSU und CDU streiten sich weiter um die Gesundheitsreform. CSU-Chef Edmund Stoiber forderte gestern in der Bild erneut, dass die CDU ihr Modell einer Kopfpauschale ändern müsse. Der designierte Unionsfraktions-Vize Michael Meister (CDU) hingegen hat die Gesundheitsprämie verteidigt.

Stoiber forderte: „Wir müssen uns auf eine Lösung hinbewegen und diese virtuelle Debatte beenden.“ Es sei doch klar, dass das CDU-Konzept für eine Kopfpauschale mit steuerfinanziertem Sozialausgleich für Geringverdiener geändert werden müsse. Schließlich unterstütze nur jeder fünfte Unions-Wähler die Prämie in ihrer bisherigen Form. „Ich erwarte, dass wir uns über den Grundsatz verständigen: niedrige Einkommen, niedrigerer Beitrag und höheres Einkommen, höherer Beitrag“, sagte der CSU-Chef.

In der CDU/CSU-Bundestagsfraktion löste das Thema eine heftige Debatte aus. Laut Medienberichten warf die CDU-Politikerin Lengsfeld dem CSU-Gesundheitspolitiker Horst Seehofer „menschlich das mieseste Verhalten seit 1990“ vor. Seehofer hatte die Kopfpauschale mehrfach scharf angegriffen. Am Freitag wollen Abgesandte aus beiden Parteispitzen ein klärendes Gespräch führen.