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CDU-Fraktion wirft den Hochschulen Bummelei bei der Umstellung auf das Bachelor-Master-System vor

Die CDU-Fraktion will den Hochschulen Beine machen. Die im Mai vom Senat beschlossene Internationalisierung der Studiengänge durch das Bachelor-Master-System käme nur schleppend voran, monierte der hochschulpolitische Sprecher Wolfgang Beuß. Er mahnte: „Wenn wir in der Champions League mitspielen wollen, dürfen wir nicht auf morbiden Studiengängen sitzen bleiben.“ Für Hochschulen, die nicht konsequent reformieren, forderte Beuß Mittelkürzungen.

Gemäß der Senatsantwort auf eine Anfrage der Fraktion können derzeit 16 Prozent aller Studiengänge mit einem Bachelor oder Master beendet werden. Lediglich 17 dieser 49 Bachelor- und 33 Masterstudiengänge erfüllen damit die Vorgaben der Kultusministerkonferenz: „Erbärmlich wenig“, so Beuß.

Lob bekamen nur die Hochschule für angewandte Wissenschaften, die Technische Uni und die Hochschule für Wirtschaft und Politik, die bei der Reform die Nase vorn hätten. Die Universität hingegen „muss in die Socken kommen“, forderte Beuß. Ihre Bachelor-Studiengänge seien nicht akkreditierungsfähig, da sie in die traditionellen Studiengänge integriert seien. Beuß forderte den Senat auf, über die Leistungsvereinbarungen, die mit den Hochschulen geschlossen wurden, „initiativ zu werden“. Im Klartext: Mittelkürzungen androhen. Zugleich will er einen Antrag in die Bürgerschaft einbringen, in dem der Senat aufgefordert wird, regelmäßig über Akkreditierungserfolge zu berichten.

Dabei haben die Hochschulen bis 2010 Zeit für die Umstellung. Pro Studiengang rechnet GAL-Hochschulpolitikerin Heike Opitz mit einem Jahr. „Die Reform ist kompliziert und teilweise nicht sinnvoll“, kritisiert sie das Drängen der CDU. Zugleich rügte sie: „Drohungen von Mittelkürzungen verstoßen gegen die Freiheit von Wissenschaft und Forschung.“ EVA WEIKERT