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Archiv-Artikel

Kirche will Rechte für Papierlose

BERLIN dpa ■ Mit einer neuen Studie über Menschen ohne Papiere will die katholische Kirche auf die fatale Situation vieler illegaler Migranten in Deutschland aufmerksam machen. Mehr als eine Million Ausländer sind nach Kirchenschätzungen bisher in der Bundesrepublik untergetaucht, als Arbeitsmigranten, politisch Verfolgte, Kriegsflüchtlinge oder Opfer von Menschenhandel, teilte die Bischofskonferenz gestern mit. Die Kirche fordert Mindeststandards für diese Migranten, darunter ärztliche Hilfe und ein Klagerecht vor Arbeitsgerichten. „Leben in der Schattenwelt“ heißt das neue Buch, in dem Jesuitenpater Jörg Alt die Situation illegaler Migranten in München beschreibt und analysiert. Viele Menschen ohne Papiere meldeten sich aus Angst vor Abschiebung nicht bei den Behörden, berichtet Alt. Bei schweren Krankheiten gingen sie nicht zum Arzt, ihre Kinder besuchten keine Schulen.