piwik no script img

Nur die Abrechnung gemacht?

Staatsanwalt prüft neue Vorwürfe gegen eine Krebsärztin aus Langenhagen

Langenhagen dpa ■ Die Staatsanwaltschaft Hannover verfolgt neue Vorwürfe gegen die Langenhagener Krebsärztin, die der illegalen Sterbehilfe in 76 Fällen verdächtigt wird. Die Behörde prüfe, ob die Medizinerin nach dem Entzug ihrer Zulassung weiter Patienten behandelt habe, bestätigte eine Sprecherin entsprechende Berichte der Magazine Spiegel und Focus. Der Staatsanwaltschaft liege ein Brief des Stellvertreters der Ärztin vor, in dem dieser beklage, sie tauche weiterhin in der Praxis und der Langenhagener Paracelsus-Klinik auf und gebe dem Personal Anweisungen.

Die Medizinerin wies die Vorwürfe zurück. Sie sei nur in der Praxis gewesen, um sich um die Abrechnung zu kümmern. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, bislang gebe es keine neue Anzeige gegen die 53-Jährige. Es werde aber geprüft, ob sie gegen die Bundesärzteverordnung verstoßen und ohne Zulassung praktiziert habe.

Ende September hatte das Verwaltungsgericht Hannover der Internistin die Zulassung wegen des Verdachts der Sterbehilfe entzogen. Die Ärztin steht im Verdacht, über mehrere Jahre Krebspatienten hochdosierte Schmerzmittel, unter anderem Morphium, verabreicht und ihnen deren lebensverkürzenden Nebenwirkungen verschwiegen zu haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen