: Kontrollieren lernen
Lehrer werden zu Evaluationsberatern fortgebildet, die Schulen sollen jetzt Programme entwickeln
Die Einführung des Qualitätsmanagements an den hiesigen Schulen wird konkreter. Die Bildungsverwaltung hat am Donnerstag begonnen, LehrerInnen zu so genannten EvaluationsberaterInnen weiterzubilden. „Das ist bundesweit bislang einmalig“, sagte gestern Bildungssenator Klaus Böger (SPD). Die BeraterInnen sollen künftig an ihrer Schule für die Qualitätsentwicklung zuständig sein, dabei aber das ganze Kollegium einbeziehen.
In der Weiterbildung lernen sie, wie man die Qualität von Unterricht bewerten kann. Sie erfahren aber auch, welche Informationen man Vergleichsstudien wie Pisa entnehmen kann – und welche eben auch nicht. 32 LehrerInnen nehmen an der ersten Qualifizierungsmaßnahme teil, bis 2007 sollen insgesamt 1.800 weitergebildet werden. Das sind zwei pro Schule. „Ziel ist, dass sich in der Schule eine Kultur entwickelt, die den Wert der internen Evalution für die eigene Schule erkennt“, so Böger.
Zeitgleich hat die Bildungsverwaltung alle Schulen aufgefordert, bis September 2006 ein Programm für ihre Einrichtung zu entwickeln. Das schreibt das neue Schulgesetz vor. Die LehrerInnen sollen dazu zuerst die Ausgangslage ihrer Schule analysieren, unter Einbeziehung von Eltern und SchülerInnen ein Leitbild entwerfen, wohin sich die Schule entwickeln will, und dann konkrete Ziele für einen klar umrissenen Zeitraum festlegen – und Indikatoren, mit denen all das überprüft werden kann. Die meisten Schulen, die bislang ein Programm entwickelt hätten, seien bei der Ausgangssituation stecken geblieben, sagte die zuständige Fachfrau der Bildungsverwaltung, Hannelore Kern. Auch sie müssten nun den ganzen Prozess durchlaufen. SAM