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Archiv-Artikel

Mc preist „Mac“

Niedersachsens CDU-Fraktionschef als Nachwuchs-Star

Von ksc

Hannover taz ■ „Wie kommt es eigentlich, dass ich bei Ihnen dauernd an die Rabenvogelverordnung denken muss?“, höhnte er einst über eine SPD-Parlamentarierin. Der Hieb saß, genau wie er unter die politische Gürtellinie zielte. Typisch für David McAllister. Der ist frech, gewitzt, bisweilen populistisch, 32 Jahre alt und schon CDU-Fraktionschef im niedersächsischen Landtag. Der Jurist mit schottischer Abstammung wurde jetzt mit dem Preis des besten Nachwuchspolitikers ausgezeichnet. Ja, in der Jury des Politik-Awards des Helios-Verlags saß der Politik-Chef von Bild. Ja, Mc Donald‘s sponsert den Preis. Und doch ist McAllister einer der „wildesten“ Politiker, die die Union derzeit zu bieten hat. Ein Herr der Bierzelte, irgendwo zwischen Wehner und Schill.

„Mac“, „Knaller“ oder „Maschinengewehr“ nennen sie den Mann aus Bad Bederkesa in Hannover, gemeinsam mit seinem parlamentarischen Geschäftsführer Bernd Althusmann (“Panzer“) bringt er die Landtags-Opposition häufig in die Bredouille. McAllister verkündet die Sparbeschlüsse der „neuen bürgerlichen Mehrheit“ in Niedersachsen mit der Selbstsicherheit eines Zahnarztes, der vor einer schwierigen Wurzelbehandlung steht. McAllisters Dauerargument gegen die SPD: Sie könne kaum stänkern, sei sie doch für die „katastrophalen Verhältnisse im Land verantwortlich“. Einer der wenigen, die ihm Paroli bieten können, ist SPD-Fraktionschef Sigmar Gabriel. Der sagte unlängst: „Sie sind kein Pitbull. Sie sind das Schoßhündchen an der Seite Ihrer Herren.“ ksc