Konsens und Nonsens
: Stille vom Netz

Der Druckwasserreaktor Stade ist das erste AKW, das nach dem Atomkonsens zwischen rot-grüner Bundesregierung und Energiewirtschaft abgeschaltet wird. Im Juni 2000 waren in dieser Vereinbarung, die Kritiker gern Atomnonsens nennen, für jeden deutschen Atommeiler „Reststrommengen“ festgelegt worden. Wenn diese erzeugt wurden, muss der Reaktor vom Netz. Allerdings können Betreiber Kontingente auf andere AKWs übertragen und so deren Laufzeit verlängern. Ein halbes Jahr weniger Laufzeit in Stade, das vorzeitig vom Netz genommen wird, mit einer Reststrommenge von 23,18 Terrawattstunden (TWh, entsprechend 23,18 Milliarden KWh) ergibt rechnerisch etwa vier zusätzliche Monate für Brokdorf (217,88 TWh), das größte und wirtschaftlichste AKW in Norddeutschland.

Die rechnerischen Stilllegungstermine für die sieben Atommeiler im Norden: Stade: in Betrieb seit Januar 1972, Abschaltung im April 2004; Brunsbüttel: Juni 1976, Juni 2008; Unterweser: März 1978, Mai 2010, Krümmel: September 1983, September 2015; Grohnde: Mai 1984, Mitte 2016; Brokdorf: Oktober 1986, August 2020; Emsland: August 1988, Juli 2023. smv