Umweltzerstörung : Genial letal
Die Idee ist genial, die Mittel sind brutal und die Folgen letal. Schließlich gelten die Umwelt und ihre Behörde dem Rechts-Senat als überflüssig, schlimmer noch als hinderlich. Und das, obwohl Präses Rehaag nur mit viel Wohlwollen als „so genannter Umweltsenator“ zu bezeichnen ist. Als Rächer der Entlaubten hat der Schill-Mann sich bislang wahrlich nicht profiliert.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Auch den letzten Kampf wird er verlieren, weil er ihn erst gar nicht aufnimmt. Denn die finanzielle Austrocknung und in der Konsequenz die Zerschlagung der Umweltbehörde ist aus Sicht dieses Senats durchaus konsequent. Obwohl die Ämter von Rehaag weitgehend kaltgestellt wurden, sitzen dort noch immer die alten Fachleute. Weitgehend demotivierte zwar, aber auf die Einhaltung von Gesetzen vermögen sie gleichwohl zu pochen: Lästige Bedenkenträger mithin.
Und zudem haben sie auch noch die Hand auf einem Fonds, in den einzuzahlen mehr als ärgerlich ist. Zuvörderst für die Ressorts Bau und Wirtschaft, die größten Verbraucher und Versiegler der Hamburger Naturreste. Eine Elbvertiefung oder Airbus-Erweiterung ist teuer genug, für einen Ablass wird da ungern was zu Seite gelegt.
In der kaltschnäuzig technokratischen Weltsicht von Schwarz-Schill ist die Umweltbehörde ein Relikt von Ideologen, das es zu zerstören gilt. Störfaktoren in dieser Stadt, das ist seit zwei Jahren Regierungsprogramm, werden verboten, eingesperrt oder abgeschoben.
Und Öko-Sümpfe werden eben trockengelegt.