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Archiv-Artikel

„Immer noch schön grün“

Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen feierte im La Milonga ihren 20. Geburtstag – und sogar die früher ziemlich fiese CDU feierte diesmal heftig mit

Von sgi

Bremen taz ■ Sie hatten sich extra umbenannt: „Cordon verde“ nannten sich die Männer und Frauen vom „Cordon bleue“, dem Blaumeier-Chor an diesem Abend. Denn die Grünen feierten ihr 20jähriges Dasein in der Bremischen Bürgerschaft, und die Grünmeiers sangen ihnen am Dienstagabend im La Milonga das passende Ständchen: „20 Jahre und immer noch schön grün.“

So gefeiert wie an jenem Abend –außer den Geburtstagskindern waren da: CDU-Landeschef Bernd Neumann, Ex-Ampel-Bürgermeister Klaus Wedemeier (SPD), Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos), CDU-Fraktionschef Jörg Kastendiek, Senatssprecher Klaus Schloesser, die Staatsräte samt Rathauslegende Reinhard Hoffmann und, na klar, die Bremer Bundesgrünen Marieluise Beck und Ralf Fücks – wurden die Ökopaxe an der Weser nicht immer. Als Dieter Mützelburg, Grüner Parlamentarier der ersten Stunde und jetzt Landesvorstandsprecher, am Rande seiner ersten Bürgerschaftssitzung bei dem Vize-Fraktions-Chef der CDU vorsprechen wollte, erklärte der kühl: „Sie sind wie Keuchhusten – der geht schnell vorbei und dann ist alles wieder wie vorher.“ Darüber haben sie jetzt alle nochmal herzlich gelacht. Und sie lachten auch, als Fraktionsvorsitzende Karoline Linnert im Rückblick auf ein Fünftel Jahrhundert Opposition, die auch Grünen-intern nicht immer leicht gewesen sein mag – stritt man sich doch über Fundis und Realos genauso heftig wie über die Anschaffung eines Fax-Gerätes – als Karoline Linnert schließlich höchst vergnügt bilanzierte: „Alle Versuche, in Bremen ein Bewusstsein für Gewaltenteilung zu erzeugen, sind irgendwie schief gegangen.“ sgi