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Archiv-Artikel

Gesamtschulen sind dabei

Bildungsbehörde will nächsten Dienstag Liste für Schulschließungen veröffentlichen. Ex-CDU-Bürgermeister von Bad Oldesloe wird neuer Amtsleiter

Bereits seit Montag vergangener Woche liegt die fertige Liste der Schulschließungen im Behördentresor. Am nächsten Dienstag soll sie das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Direkt nach der Pressekonferenz werden die Schulen telefonisch informiert, am Nachmittag gibt es in der Schule Humboldtstraße eine so genannte „Präsentationsveranstaltung“ mit Eltern-, Lehrer- und Schülerkammer sowie den Vorsitzenden der Kreiselternräte, zu der Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig eingeladen hat.

Nach taz-Informationen umfasst die Liste bis zu 40 Schulstandorte, wobei einige Namen zusätzlich aufgelistet wurden, um Verhandlungsmasse zu haben. Entgegen der Empfehlungen der Fachebene sollen auf Drängen der Behördenspitze auch Gesamtschulen aufgeführt sein, da die CDU andernfalls zu viel Ärger mit der Gymnasiallobby fürchtete. Neben ein paar Gymnasien stehen vor allem Haupt- und Realschulen und etliche Grundschulen auf der Liste.

Unterdessen erhielt die parteilose Senatorin mit Phillipp Wrieden einen CDU-Mann als Amtsleiter Bildung zur Seite. Der 47-jährige Gymnasiallehrer für Mathe und Physik war von 1998 bis zu diesem Sommer Bürgermeister des Nachbarstädtchens Bad Oldesloe, verlor allerdings im Juni die Wiederwahl gegen einen parteilosen Konkurrenten.

In Beobachterkreisen der Behördenszene verwundert es, dass der seit über einem Jahr als kommissarischer Amtsleiter eingesetzte Norbert Rosenboom abgelöst wird. Hatte dieser sich doch als sehr „flexibel“ erwiesen und beispielsweise die Einführung des umstrittenen Lehrerarbeitszeitmodells mit hohem Einsatz verteidigt. Rosenboom bleibt laut Behörde Vize von Wrieden und wie bisher Leiter der Schulaufsicht allgemeinbildende Schulen. Kaija Kutter