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Archiv-Artikel

Stoßzeiten besser abfedern

Eine Studie in Bremer Kliniken soll neue Arbeitszeitmodelle und effektive Dichte bringen

Von ede

bremen taz ■ Muss man ein Jahr forschen und 1.300 KlinikmitarbeiterInnen von der Schwester bis zum Oberarzt befragen, um herauszufinden, dass an Montagen, an Vormittagen, im Frühjahr und im Herbst, die Arbeitsbelastungen in den Krankenhäusern besonders hoch sind? Auf diese provozierende Frage bekam die Presse gestern von Gesundheitssenatorin Karin Röpke (SPD) die klare Antwort: Man muss. „In den Daten liegt Objektivität“, erklärte sie. Das sei die beste Grundlage, um innovative Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, so dass die Betroffenem nötige Veränderungen auch mittrügen. Dies ist das Ziel einer zweijährigen, von der EU bezuschussten Beratung durch die Kölner Gesellschaft Gebera, die gestern Zwischenbilanz zog.

Der Anlass ist übersichtlich: Personal ist teuer, die Ausgaben von Kliniken sind gedeckelt, die Fallpauschalen erzwingen zudem besondere Effektivität – da gilt es die teure Ressource Mensch optimal einzusetzen und möglicherweise Arbeitszeiten neu zu definieren. Unter Mitarbeiterbeteiligung wollen die Berater Modelle entwickeln, „die allen gerecht werden.“ Eine Mammutaufgabe, denn jede Entscheidung hat Folgen – bis in die Putzkolonne. Doch sei die Motivation so groß wie der Wunsch nach Verbesserung, hieß es. Das gelte auch für die Ärzteschaft, bestätigte der Gewerkschaftsvertreter von Ver.di.

Der „besondere Charme“ der Studie, an der sich fünf Kliniken beteiligen, liege in ihrer Übertragbarkeit auf alle Krankenhäuser, lobte der Vertreter der Bremer Krankenhausgesellschaft. In einer zweiten Phase könnten sich weitere Kliniken anschließen und Ergebnisse übernehmen. Schon im November will eine erste kindermedizinische Station mit neuen Arbeitszeiten starten. ede