was macht eigentlich... … die Charité? : Dem Internet vertrauen
Zum Studium gehören Prüfungen, das ist seit jeher so. Auch angehende Mediziner müssen eine Reihe von Prüfungen hinter sich bringen, bevor sie sich selbst als Arzt versuchen dürfen. Deshalb muss allein das Uniklinikum der Charité jedes Semester rund 5.300 Studenten durch diverse Kurse und Seminare schleusen – und das ist ihm zu viel. Die Prüfung, die Benotung, die Scheinvergabe, alles ist viel zu langwierig und kompliziert. Einfacher und schneller soll es werden, und man weiß auch schon wie: Das Internet macht alles besser. Dort sollen die jungen Mediziner ihr Wissen künftig unter Beweis stellen, die Kreuzchen elektronisch machen.
Am 23.Februar, punkt elf Uhr, soll es erstmals losgehen, mit der elektronischen Wissensabfrage. Alle Studenten müssen dann ihren Computer anwerfen, wenn sie ihre Prüfung in der Rechtsmedizin ablegen wollen. Quasi im gleichen Augenblick werden die 20 zu beantwortenden Fragen „vorgelegt“ – ob freigeschaltet oder via E-Mail ist noch nicht klar. Dem gestressten Studenten kann das egal sein, er muss sich einfach nur sputen, denn für jede Frage hat er nur eine Minute Zeit. Weshalb man ihm von ganzem Herzen eine schnelle Leitung wünscht. Wer noch analog surft, hat eben Pech gehabt.
So schön schnell und unkompliziert das alles klingt, eine Frage hätten wir da noch: Was, wenn der Computer just im Prüfungsmoment abstürzt? Oder von listigen Studenten nach dem Erkennen ihrer Wissenslücken dazu gebracht wird? Gilt das dann als durchgefallen? ANN FOTO: AP