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Archiv-Artikel

SPD will Straßen-Umbenennung

Eine von den Nazis umgetaufte Straße könnte nun doch umbenannt werden

Von kawe

Bremen taz ■ Die SPD-Fraktion hat gestern gegen die Absicht des Senats interveniert, die vom Beirat beschlossene Rückbenennung der „Eupener Straße“ zu blockieren. Es geht bei dem Konflikt um den Umgang mit dem Erbe der Nazizeit – am Beispiel des Namens einer kleinen Straße in Schwachhausen. Bis 1938 hieß die Straße „Emmanuel-Straße“ nach dem Architekten Emmanuel Stern. Der NS-Senat löschte den jüdischen Namen aus dem Bremer Stadtplan; der Name „Eupener Straße“ sollte 1938 daran erinnern, dass die Stadt Eupen im Versailler Friedensvertrag an Belgien gegangen war. 1940 marschierten die deutschen Truppen dann in Eupen ein.

Der Beirat Schwachhausen hatte im Mai 2003 einstimmig beschlossen, den alten Namen wiederherzustellen. Der Senat hat dies aber nicht umgesetzt. Nach Vorstellungen des Bauressorts sollte die Rückbenennung heute abgelehnt werden mit dem Argument, es gebe auch andere alte jüdisch Straßennamen, die von den Nazis ausgelöscht und nach 1945 nicht wiederhergestellt worden sind. Noch im Juli hatte Bildungssenator Willi Lemke eine Schülergruppe des Ökumenischen Gymnasiums mit einem Senatsempfang geehrt, die sich im Rahmen des Projektes „Demokratisch handeln“ für die Rückbenennung engagiert hatte. Auch die Urenkelin des Architekten hatte sich mehrfach an den Bremer Senat gewandt und um eine Rückbenennung der Straße gebeten – bisher vergeblich.

kawe