galerienspiegel
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Martin Conrad – “Anfänge des Denkens, obwohl“: Obwohl was? Obwohl es nicht möglich ist, auch nur die eigene Gedankengenese bis an ihre exakten Anfänge zu verfolgen? Obwohl sich die Idee, die Welt folge brav der menschenerdachten Logik, inzwischen als gänzlich abwegig entpuppt hat? Man weiß es nicht. Sicher ist nur, dass Martin Conrads Gemälde gekonnt zwischen Farbe und Form, zwischen Abstraktum und Andeutung changieren und dass dies alles im bewusst hierarchiefreien Raum passiert. Chaos at its best.

Eröffnung: Fr, 5.11., 19 Uhr, Galerie Ruth Sachse, Sillemstr. 76 a; Mi–Fr 14–18, Sa 13–16,Uhr; bis 9.1.2005

Warren Lemining – „Axis of Evil“: Wie auch immer sich die USA künftig positionieren – die Diskussion um das „Böse“, von sich christlich gebärdenden Politikern so oft beschworen, wird nicht abbrechen. Als analytischen Dokumentarfilm hat der Autor und Musiker Leming seinen Film angelegt, ihn aus Interviews mit Menschen verschiedenster Sparten gespickt und jenen Moment einzufangen versucht, von dem an gesellschaftliches Denken nicht-demokratische Wendungen nimmt.

Do, 4.11., 20 Uhr, Künstlerhaus FRISE, Arnoldstr. 26

Markus Vater – „?“: „Artmagazins are more important than art“ hat er auf einen seiner Briefumschläge – oder sind es Zeichnungen, Kalligraphien gar? – geschrieben. Porträts, die sich als Schnappschuss gerieren und so die Mumifizierung des Augenblicks betreiben, hat er außerdem geschaffen, hat sich bei den Vergänglichkeits-Topoi der Stilleben-Malerei bedient und obendrein noch Fragen nach Realität und Nichtsein gestellt, die fast esoterisch wirken: „Gibt es Geschehnisse, die nicht an Orten stattfinden?“ Schwer zu sagen, wenn man nicht dabei war. Und vielleicht ist ja auch gar nichts passiert.

Eröffnung: Fr, 5.11., 19 Uhr, art agents gallery, Phoenix Fabrikhallen, Wilstorfer Str. 71; Mi–Fr 11–18, Sa 14–18 Uhr; bis 31.1.2005 PS