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Archiv-Artikel

Krisenprovinz Darfur: Rebellen gegen Janjaweed

Von D.J.

Darfur war jahrhundertelang eigenständiges Königreich, gehört seit der britischen Eroberung Anfang des 20. Jahrhunderts zum Sudan und ist heute in die drei Provinzen Nord-, West- und Süddarfur mit insgesamt rund 6 Millionen Einwohnern aufgeteilt.Der Krieg dort begann Anfang 2003, als die Rebellen der SLA (Sudan Liberation Army) und der JEM (Justice und Equality Movement) in mehreren Städten Darfurs Regierungstruppen angriffen. Die Regierung schickte nicht nur Armee und Luftwaffe, sondern hob unter arabischen Nomaden auch Reitermilizen aus, die „Janjaweed“. Sie sollten die afrikanischen Volksgruppen, aus denen sich die Rebellen rekrutieren, vertreiben.Internationaler Protest gegen diese brutale Kriegsführung hat bisher zu keiner großen Veränderung geführt. Ein im April geschlossener Waffenstillstand wird von Armee und Rebellen regelmäßig gebrochen, Angriffe der Janjaweed auf Zivilisten gehen weiter.Heute zählt die UNO rund 1,6 Millionen Kriegsvertriebene innerhalb Darfurs und 200.000 Darfur-Flüchtlinge im benachbarten Tschad. Eine auf 3.230 Mann geplante Friedensmission der Afrikanischen Union (AU) ist im Aufbau. In Nigeria laufen neue Friedensgespräche zwischen Sudans Regierung und Darfurs Rebellen – bisher ohne Ergebnis. D.J.