„Tumorleitstelle erhalten“

Resolution: Verband der Klinikärzte fordert neue Strukturen zur Qualitätssicherung

bremen taz ■ Gegen die Schließung der Tumornachsorgeleitstelle haben sich am Mittwochabend der Verband der leitenden Krankenhausärzte und das Tumorzentrum der Bremer Krebsgesellschaft ausgesprochen. Die Einrichtung, in der Behandlungsdaten von KrebspatientInnen gesammelt werden, um die Qualität ihrer Behandlung transparent und vergleichbar zu machen, soll aus Spargründen geschlossen werden. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) könne nicht länger rund 50 Prozent der jährlichen Kosten von 200.000 Euro tragen, so der Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung gegenüber der taz (2.11.).

In einer Resolution kritisieren Krankenhausärzte und Tumorzentrum jetzt, dass dem Beschluss allein Spargedanken zugrunde liegen. Sie fordern auch die Politik auf, „die vitalsten Interessen der Menschen in Bremen und Bremerhaven im Auge zu behalten“ und das staatlich finanzierte und oft gefährdete Krebsregister mit dem der Leitstelle künftig zu vereinen. Zudem müssten die Daten der Leitstelle veröffentlicht werden. Gesundheitssenatorin Karin Röpke (SPD) hatte betont, für die Finanzierung nicht zuständig zu sein.

Unterdessen glauben einflussreiche Bremer Mediziner, dass die Einrichtung im kommenden Jahr in veränderter Form wieder neu entstehen könnte. Sie sehen vor allem arbeitsrechtlich begründete Kosten als Hauptgrund der Kündigung von vier Frauenarbeitsplätzen in der Dokumentation der Leitstelle. ede