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Archiv-Artikel

die anderen über den ausgang der us-wahlen

Die New York Times meint: Das Land bleibt gespalten. Die 49 Prozent der Wähler, die einen Regierungswechsel wollten, sind enttäuscht und sehen mit Sorge in die Zukunft. Ihre erste Aufgabe ist es, den Willen der Mehrheit zu akzeptieren. Bush kann nun so weitermachen wie bisher – oder sein Augenmerk auf die Suche nach seinem Platz in den Geschichtsbüchern richten. Seine Rede gab zumindest ein wenig Hoffnung, dass er letzteren Pfad verfolgen will. Doch die Erfahrung zeigt, dass solcher Sinneswandel oft von kurzer Dauer ist.

El Tiempo aus Bogotá fürchtet: Die Wiederwahl von Bush ist außerhalb der Vereinigten Staaten eindeutig mit Enttäuschung aufgenommen worden, denn seine Außenpolitik hat viele vor den Kopf gestoßen. Vor allem die islamischen Staaten dürften das Wahlergebnis als Provokation durch die Wähler sehen, denn die gespannten internationalen Beziehungen werden sich in absehbarer Zukunft kaum verbessern.

Die Gulf News aus Dubai bestätigen: Nun müssen wir den Atem anhalten. Und wir müssen darauf hoffen, dass Bushs gefährliches Abenteuertum in der zweiten Amtszeit gebremst wird, dass er versucht, langfristige Lösungen für die großen Probleme der Welt zu finden. Sollte er es nicht tun, so werden wir in Schwierigkeiten geraten.

Im Jornal do Brasil ist zu lesen: Rund 85 Prozent der US-Bürger halten die Angst vor neuen Terroranschlägen für den wichtigsten Grund, warum Bush wiedergewählt worden ist. Sicher ist dies auch Bin Ladens Videoauftritt vor der Wahl zu verdanken, der einen stärkeren Eindruck hinterließ als das Fiasko um Saddams nicht vorhandene Massenvernichtungswaffen oder Abu Ghraib.

Gaseta aus Moskau kommentiert: Die Mehrheit der Amerikaner hat damit den Einmarsch in den Irak und nach Afghanistan und die vielen toten Soldaten gebilligt. Nach dem Willen der Wählermehrheit soll die eigene Regierung weiter gegen die Feinde der USA weltweit kämpfen.

Il Messaggero aus Rom vermutet: Amerika hat Angst, und viele Bürger glaubten, Bush das Mandat geben zu müssen, um verteidigt zu werden. Hätte Kerry das nicht getan? Doch, natürlich, aber wie und um welchen Preis? Die Ungewissheit ist nicht auf Zustimmung gestoßen.