unterm strich
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Der von Bernd Eichinger produzierte Film „Der Untergang“ über die letzten Tage Adolf Hitlers hat zum Kinostart in Polen neuen Streit über die NS-Zeit provoziert. Der Film relativiere die Schuld der Deutschen, hieß es in Kommentaren mehrerer polnischer Zeitungen und Institutionen. So kritisierte Witold Kulesza, Chef des Instituts für Nationales Gedächtnis, der Hitler-Film sei der Beginn einer „nationalistischen Selbstfindung“ der Deutschen. „Eine Flucht in die Sentimentalität“ warf der Filmkritiker der auflagenstärksten Tageszeitung Gazeta Wyborcza dem Werk vor und bemängelte die Verklärung Hitlers zur tragischen Figur. Auch Feliks Tych, Direktor des Warschauer Jüdischen Museums, kritisierte die positive Darstellung einiger Figuren. Dagegen warnte der renommierte polnische Filmregisseur Andrzej Wajda vor einer Überbewertung des Films: „Der Untergang“ werde wahrscheinlich bald vergessen sein, sagte Wajda.

Und was macht nun eigentlich Michael Moore? Tapeziert seine Homepage neu. Unter www.michaelmoore.com finden sich nach der Bush-Wahl seit gestern „17 Gründe, sich nicht die Pulsadern aufzuschneiden“. Als Hauptgrund nennt Moore, dass Bush nach seiner zweiten vierjährigen Amtszeit als Präsident nicht noch einmal kandidieren darf. Als weiteren Trost für Bush-Gegner führt er an, dass der Republikaner-Präsident zu 88 Prozent von weißen Wählern unterstützt wurde. „In 50 Jahren wird Amerika aber keine weiße Mehrheit mehr haben. 50 Jahre sind keine so lange Zeit.“