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Archiv-Artikel

Ordentlich Kohle rausgetan

Wirtschaftsförderungsausschüsse verteilen Millionen für Stadtentwicklung

Von eib

Bremen taz ■ Die Wirtschaftsförderungsausschüsse der Bremer Bürgerschaft haben gestern fürStadtentwicklungsmaßnahmen einige Millionen Euro versprochen. So stimmten die Ausschüsse zu, die Anbindung der geplanten Überseestadt an die Innenstadt mit 44,6 Millionen Euro zu fördern. Darin enthalten sind auch Mittel für neue Straßenbahnanlagen in dem Viertel jenseits des Faulenquartiers. Allerdings wird das Geld erst freigegeben, wenn ein Gutachten belegen kann, dass es überhaupt genügend Menschen geben wird, die in die Überseestadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Für den baupolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Dieter Focke, ist das ein Erfolg: „Der Umstrukturierung der alten Hafenreviere zu einem modernen Dienstleistungs- und Gewerbestandort steht nun aus bau- und verkehrspolitischer Sicht nichts mehr im Wege.“ Die baupolitische Sprecherin der Bremer Grünen, Karin Krusche, sieht das ganz anders. „Eine zukunftsgerichtete Stadtplanung muss bei der Erschließung eines neuen Stadtteils natürlich auf den ÖPNV setzen – in diesem Fall die Straßenbahn.“

Weitere Maßnahmen, denen die Ausschüsse gestern zustimmten: 24 Millionen Euro für das geplante Gewerbegebiet in der Arberger und Mahndorfer Marsch („Hansalinie“) und 2,8 Millionen Euro für die Erschließungsplanung des Geländes der ehemaligen Wollkämmerei in Bremen Nord. Der Technologiepark West an der Universität soll noch einmal 7,7 Millionen Euro mehr bekommen als bereits beschlossen, unter anderem, um die Verlagerung des Campingplatzes in der „Uni-Wildnis“ zu finanzieren. Den Grünen ist das alles viel zu viel, denn – so argumentiert der wirtschaftspolitische Sprecher Klaus Möhle – „da wurde fröhlich Geld ausgegeben, das nicht vorhanden ist“. eib