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Archiv-Artikel

Anschlag auf Kurdenbüro im Irak

Gewalt im Irak nimmt kein Ende: Acht Tote bei Attentaten zwischen Basra und Kirkuk. Selbstmordattentat auf ein Büro der Patriotischen Union Kurdistans

BAGDAD ap/afp/dpa ■ Bei Anschlägen auf proamerikanische Organisationen, Politiker und US-Soldaten in Irak sind mindestens acht Menschen getötet worden. Vier Personen kamen gestern in Kirkuk bei einer Explosion vor dem Büro der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) ums Leben. Der Vorsitzende der PUK, Dschalal Talabani, leitet derzeit den irakischen Regierungsrat.

Der Sprengsatz war offenbar in einem Kleinlaster versteckt, wie ein Sprecher der PUK sagte. 40 Menschen seien verletzt worden, darunter auch Kinder. Neben dem Selbstmordattentäter kamen nach Polizeiangaben drei Menschen ums Leben. Die PUK machte Anhänger des gestürzten Staatschefs Saddam Hussein für die Tat verantwortlich.

In Basra wurde am Mittwoch die Leiche eines Vertreters der Assyrischen Demokratischen Bewegung entdeckt. Das Stadtratsmitglied sei tags zuvor entführt worden, teilte die Partei gestern mit. In Ramadi östlich von Bagdad starb bei einem Anschlag ein US-Soldat, zwei weitere wurden verletzt.

In Bagdad eröffneten Bewaffnete vor der jordanischen Botschaft das Feuer und erschossen einen irakischen Wachmann, wie die Polizei mitteilte. Augenzeugen berichteten weiter, in der Hauptstadt seien mehrere Bomben sichergestellt worden.

Im Norden Iraks nahmen die Streitkräfte am Mittwoch 161 Verdächtige fest. Unter ihnen befindet sich den Angaben zufolge auch ein Mitglied der extremistischen Gruppe Ansar al-Islam, die Verbindungen zu al-Qaida haben soll. Zudem seien zahlreiche Waffen konfisziert worden. Mit Blick auf eine Schießerei vor zwei Tagen forderte Japan die Besatzungstruppen zur Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen vor seiner Botschaft in Bagdad auf.