DEN GRUNDSCHULEN HELFEN DIE „VERA“-TESTS WENIG : Statistik ohne Wert
Mit großem Aufwand beteiligen sich die bremischen Grundschulen Jahr für Jahr an den „Vera“-Vergleichsarbeiten – mit mäßigem Effekt. Wie viel ihre SchülerInnen gelernt haben, das wissen die LehrerInenn, zusätzliche Erkenntnisse könnten sich dank Vera nur aus dem Vergleich mit anderen Schulen ergeben.
Kommentar von Klaus Wolschner
Die Tests sind aber so wenig standardisiert, dass solche Vergleiche zwischen Schulen kaum möglich sind. Noch spannender wäre es, vergleichbare Städte statistisch nebeneinander zu stellen – das ist bei Vera ausgeschlossen.
Für die Bewertung der Arbeit in der Grundschule ist dabei nicht entscheidend, was Grundschüler im dritten Jahrgang können. Dafür finden die wichtigen Weichenstellungen doch im Elternhaus und im Kindergarten statt. Herauszufinden wäre, welcher Lernzuwachs mit welchem pädagogischen Konzept und Rahmen zwischen Klasse 1 und 3 erreicht wird. Aber darüber weiß jede Grundschullehrerin aus ihrer Erfahrung mehr als die Vera-Ergebnisse hergeben. Eine objektive Kontrolle der subjektiven Lehrer-Wertungen erlauben die Tests aber nicht.
Eine Rechtfertigung würde der Vera-Aufwand nur für den Fall finden, dass einzelne Schulen aus ihren konkreten Vera-Ergebnissen Konsequenzen ziehen. Davon ist nichts bekannt.