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Archiv-Artikel

„Soziale Katastrophe“: Studiengebühren

Seit dem Sommersemester 2004 müssen Studierende, die die Regelstudienzeit um mehr als das eineinhalbfache überschreiten, auch in Nordrhein-Westfalen Studiengebühren bezahlen: Pro Jahr werden 1.300 Euro fällig. Die Wirkung: Bis zum Beginn des Wintersemesters 2004/05 Anfang Oktober waren nach Angaben des NRW-Wissenschaftsministeriums an den Hochschulen 60.000 Menschen weniger eingeschrieben als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Studierenden sank damit um zwölf Prozent von 522.000 auf 460.000. In Köln wurden 20, in Dortmund 15 Prozent weniger Immatrikulierte gezählt.

Das Wissenschaftsministerium spricht von einem „gewollten Bereinigungseffekt“: Zwangsexmatrikuliert worden seien vor allem Langzeitstudenten, die sich nur noch wegen des Semestertickets eingeschrieben hätten. Das studentische Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) spricht dagegen von einer „bildungs- und sozialpolitischen Katastrophe“. Viele, die zur Finanzierung ihres Studiums arbeiten müssen und, hätten auf die Gebührenfreiheit vertraut und könnten sich die „Strafgebühren“ nicht leisten, sagt ABS-Sprecher Klemens Himpele. Ihnen droht nun die Arbeitslosigkeit.