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A
Adaption USA 2002, R: Spike Jonze, D: Nicholas Cage, Meryl Streep
Treffender kann ein Filmtitel kaum sein: Der Drehbuchautor Charlie Kaufmann soll das Buch „The Orchid Thief“ von Susan Orlean zu einem Drehbuch adaptieren. Dies ist ein Sachbuch über Orchideen und Wilderer, die in den Sümpfen von Florida unter Naturschutz stehende Orchideen stehlen, um sie zu züchten und zu verkaufen. Kaufmann will ein Skript schreiben, das dem Thema gerecht ist: das von Blumen, ihrer Schönheit und Verführungskraft erzählt und nicht den gängigen Formeln eines Hollywoodfilms folgt. Seinem Kampf mit diesem Stoff, seiner zunehmend verzweifelteren Suche nach einer guten Adaption des Buches folgt der Film in immer abenteuerlichere Richtungen. Wir sehen also auf einer Ebene Kaufmann, der versucht, das Drehbuch zu schreiben, und auf der zweiten Ebene jeweils die Szene, an der er gerade arbeitet. So wie sich das Skript durch verschiedene Drehbuch-Fassungen entwickelt, so ändert auch der Film jeweils von Szene zu Szene seinen Stil und seine Perspektive - aber nein, es ist ja noch viel raffinierter! Und eigentlich sollte man bei „Adaption“ auch möglichst wenig verraten, denn gerade durch die halsbrecherische Konstruktion des Films mit ihren vielen überraschenden Wendungen und Pointen ist er zugleich so unterhaltsam und radikal. (hip) City
Apocalypse Now USA 1976-79, R: Francis Ford Coppola, D: Martin Sheen, Marlon Brando
„Grandios inszenierter, schrecklich schöner Film über den Vietnamkrieg, der das ‚Abenteuer des Krieges‘ zum Anlass nimmt, über moralische Werte nachzudenken. Die Bootsfahrt des Captain Willard zu dem für verrückt gehaltenen Colonel Kurtz, den er im Auftrag von Männern töten soll, die nicht minder ‚verrückt‘ sind, ist ein Weg zu menschlicher Selbsterkenntnis. Der Film stimmt nachdenklich, birgt in seiner fast zu perfekten Machart aber auch die Gefahr, seine Aussage zu stark zu verschleiern und damit die angestrebte Aussage über den Wahnsinn jeglichen Krieges zu verwässern. Es ist Coppola jedoch weitgehend gelungen, seine Aussage trotz vielschichtiger Erfahrungs- und Wahrnehmungsebenen im Zuschauer über den Kinobesuch hinaus nachwirken zu lassen.“ (Wolfgang J. Fuchs) Kino 46
D
Dogville Dänemark/Frankreich/Schweden/Norwegen/Deutschland/Niederlande 2003, R: Lars von Trier, D: Nicole Kidman, Lauren Bacall
„Lars von Trier zelebriert wieder am Leiden einer Frau sein obsessives Leitmotiv: die Passionsgeschichte der Guten unter den Menschen. Eine minimalistische Parabel, die auf einem nur angedeuteten Studioset wie das Protokoll einer Theaterprobe angelegt ist, aufgelöst in schwebend-intensive Kamerabewegungen. Erzählt wird der scheiternde Versuch einer mysteriösen, in einem fiktiven amerikanischen Nest gestrandeten Lady, in die Gemeinschaft gottesfürchtiger und berechnender Kleinstädter aufgenommen zu werden. Ein faszinierender Diskurs über Macht und Rache.“ (tip) Schauburg
Dreizehn USA/Großbritannien 2003, R: Catherine Hardwicke, D: Evan Rachel Wood, Holly Hunter
„Nikki Reed scheint nicht nur ein besonders attraktives, sondern auch ein besonders cleveres Mädchen zu sein: Mit 13 hat sie auf Anregung einer Freundin ihrer Eltern, der bislang als Filmausstatterin in Hollywood erfolgreichen Catherine Hardwicke, ein Drehbuch über sich und ihresgleichen geschrieben, und als dann Hardwicke mit einem Mini-Budget die Verfilmung dieses (von ihr überarbeiteten) Drehbuchs in Angriff nahm, bekam Nikki eine der Hauptrollen: Sie spielt in ‚Dreizehn‘ die freche, durchtriebene Junior-High-School-Schlampe Evie, die mit Lust eine naive neue Mitschülerin Tracy zu riskanten Spielchen verführt: Drogen, Diebstahl, Piercings, Girlie-Sex und Jagd auf dunkelhäutige Boys. Hardwickes ‚Dreizehn‘, ruppig realistisch mit der Handkamera inszeniert und glänzend gespielt, entwirft ein aufregend scharfes Gegenbild zu allem ‚American Pie‘-Tralala. In den USA ist der Film wegen des anstößigen Teenie-Vokabulars nicht jugendfrei, Deutschland, Dänemark und Schweden sind die einzigen Länder, wo auch Dreizehnjährige ‚Dreizehn‘ sehen dürfen.“ (Der Spiegel) CinemaxX
Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth
„ ‚Das Dschungelbuch‘ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Superhit ,Probier`s mal mit Gemütlichkeit‘ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minutenund den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) City
Duell der Eroberer Deutschland 2003, R: Uwe Müller
„1946 wurden kanadische Biber im Süden Argentiniens ausgesetzt. Zur gleichen Zeit beginnt ein junger Mann sich im gleichen Gebiet eine Estancia (Farm) aufzubauen. Der Beginn einer ungewöhnlichen Auseinandersetzung zwischen Mensch und Tier. Der Film dokumentiert über 3 Generationen (von 1946 bis heute), wie beide Protagonisten den Lebensraum beanspruchen und nach ihren Vorstellungen und Vorteilen umgestalten.“ (Nordmedia) Schauburg
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Ein (un)möglicher Härtefall USA 2003, R: Joel Coen, D: George Clooney, Catherine Zeta-Jones
„Diese lustvoll alberne Farce ist ein unzeitiges Valentinsgeschenk für alle Mitgiftjägerinnen und Scheidungsanwälte sowie für Verliebte, die sich vor dem Ja-Wort drücken wollen. Marylin (Catherine Zeta-Jones, der hellste Stern am Himmel Hollywoods) hält in Beverly Hills Ausschau nach einem vermögenden Deppen; der Champion unter den Rechts- und Wortverdrehern, Miles Massey (George Clooney), sieht indes zu, dass diese bei ihren Scheidungsprozessen ungeschoren davonkommen - auch wenn sie nicht an einen Ehevertrag gedacht hatten. Denn wer will sich beim Anblick von Ms. Zeta-Jones mit Formalitäten aufhalten? Miles gewiss nicht. - In keinem andern Film werden so viele juristische Dokumente zerrissen (oder aufgegessen) wie in dieser Huldigung an die Geschlechterkriegskomödien der Dreißiger; die Typen heißen Rex Rexroth oder Baron Krauss von Espy. ‚Unzumutbare Grausamkeit‘ wird bisweilen auch Joel und Ethan Coen vorgeworfen, den Brüdern, die seit zwei Jahrzehnten klassische Hollywoodgenres weniger nachempfinden als neu erfinden. Hier finden Zynismus und Romantik unter die Haube. George Clooney in den Fußstapfen von Cary Grant ist Brautführer.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, Cinestar, Passage BHV
Eins, zwei, drei USA 1961, R: Billy Wilder, D: James Cagney, Horst Buchholz
“Billy Wilders in Berlin gedrehte, aus vielen Witzen und ebenso vielen Plattheiten montierte, überaus temporeiche, grelle und makabre Farce, die ihre Handlung aus der ,guten alten Zeit‘ vor der Errichtung der Mauer bezieht. Die Tochter des Coca-Cola-Chefs verliebt sich in der noch ungeteilten Stadt in einen aus dem Ostsektor stammenden Jungkommunisten, von dem sie schwanger wird und der nach der Heirat kapitalistisch ,umgearbeitet‘ wird wie ein Maßanzug.“ (Internat. Filmlexikon) Schauburg, Gondel
Elämän äidit (Mütter des Lebens), Finnland 2002, R: Anastasia Lapsui, Markku Lehmuskallio / Originalfassung mit Untertiteln
„Am rechten Bildrand schlägt eine Frau ein Loch in den Boden, die Eisschicht gibt nach. Sie füllt einen Metalleimer mit Wasser, und dann sehen wir, in einer unendlich langen Einstellung, wie sie nach links durch eine raue Schneelandschaft stapft. Mit solchen reduzierten Einstellungen gelingt es Markku Lehmaskallio und Anastasia Lapsui, die Lebensweise der Nenets einzufangen. Die Nenets sind ein nomadischer Volksstamm, der an der nördlichsten Küste Russlands lebt. Elämän Äidit ist ein poetisches Dokument über das Leben von Mutter und Tochter der Nenet Familie Yaptik. Die beiden Frauen, die einzigen, die von ihrer Familie übriggeblieben sind - alle männlichen Familienmitglieder sind umgekommen -, trotzen der Kälte und suchen ihren Weg zu selbstbestimmtem Leben.“ (querelles-net) Kino 46
El lado oscuro del corazón 2 Argentinien 2001, R: Eliseo Subiela, D: Dario Grandinetti, Ariadna Gil Originalfassung ohne Untertitel
„Weiterführung der Geschichte um den Poeten Oliveiro in Buenos Aires - 10 Jahre später. Er lernt Miranda kennen, deren Küsse derart elektrisieren, dass sie kleine Lampen zum Leuchten bringen.“ (Kommunalkino) kino 46
Die Entdeckung des Himmels Niederlande 2002, R: Jeroen Krabbe, D: Stephen Fry, Greg Wise
“Der Eindruck von Hektik bei einer sich über zwei Jahrzehnte hinziehenden Filmhandlung mit den Hauptschauplätzen Amsterdam, Havanna, Auschwitz, Rom, Jerusalem sowie dem Himmel selbst entspringt aber auch der Strapaze, den 800-seitigen, bildungs- und bedeutungsüberfrachteten Roman von Harry Mulisch im Crashkurs von zwei Kinostunden durchzunehmen. Die ambitionierte und luxuriös ausgestattete niederländische Produktion verdient als besonders aufgeblasenes und eitles Exemplar der Spezies Literaturverfilmung allen Respekt.“ (Der Spiegel) City
F
Ferkels großes Abenteuer USA 2003, R: Francis Glebas
“Nach dem Riesenerfolg des Tigger-Films steht nun der kleine rosa Freund von Winnie Puuh, Ferkel, im Mittelpunkt der Geschichte. Musikalisch begleitet von sechs neuen Songs, erzählt auch dieser Disney-Zeichentrickfilm für die kleinsten Zuschauer eine Geschichte über Freundschaft, Toleranz und Verständnis und die Tatsache, dass man nicht unbedingt groß sein muss, um große Dinge zu tun.“ (Blickpunkt:Film) City
Findet Nemo USA 2003, R: Andrew Stanton, Lee Unkrich
Der Weihnachtsfilm für die ganze Familie, den man also ruhig zusammen mit seinen Kindern ansehen kann, ohne sich dabei selber zu langweilen, ist in diesem Jahr „Findet Nemo“ von den Pixar Studios, die inzwischen Disney längst den Rang der besten Filmanimateure abgejagt haben. Darin geht es um den kleinen Fisch Nemo, der aus dem heimischen Korallenriff entführt wird und im Aquarium einer Zahnarztpraxis endet. Doch sein Vater und seine Freunde begeben sich auf eine heldenhafte Suche nach ihm, und wer die „Toy Story“-Filme oder „Das große Krabbeln“ kennt, kann sich vorstellen, wie fantasievoll, komisch und eben überhaupt nicht kindtümelnd das inszeniert ist. (hip) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Wall-Lichtspiele OL, Aladin BHV
Fluch der Karibik USA 2003, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Geoffrey Rush
„Eine steife Brise hat sich nach langer Flaute über den Freibeuter-Gewässern der Karibik erhoben. Unter dem Beifall eines Publikums, dem die Erinnerungen an die Wellengänge der amerikanischen Filmindustrie lebendig geblieben sind, ist der ehemalige Werbefilmer Gore Verbinski mit einem stolzen Dreimaster vor Port Royal in See gestochen, um ein Seemannsgarn zu spinnen, in das die sinnlichen und anarchistischen Qualitäten des traditionellen Piratenfilms mit neuen, computeranimierten Mustern für all jene eingewoben sind, die im Kino nicht zuletzt auf ihr Vergnügen hoffen. Ein komödiantisches Ereignis ist dabei Johnny Depp als Piratenkapitän Jack Sparrow, der schlitzohrig die Parteien gegeneinander ausspielt: ein Diener zweier Herren, als käme er direkt aus dem Goldoni-Fundus, nur darauf bedacht, sein Schiff zurückzuerobern, das sein meuternder Maat, ein verschlagener Schurke (Geoffrey Rush), gewaltsam übernommen hat. Depp kennt seine Vorgänger: der mit allen Meerwassern gewaschene Bukanier der besten Piratenschule gibt sich von tänzerischer Eleganz wie weiland Douglas Fairbanks, smart und schnäuzchenbewehrt wie einst Errol Flynn und akrobatisch wie der junge Burt Lancaster.“(Neue Zürcher Zeitung) Cinestar, City, Cinemaxx OL / Originalfassung ohne Untertitel im City
Freddy vs. Jason USA 2003, R: Ronny Yu, D: Robert Englund, Ken Kirzinger
„Als Kampf der Titanen des Horrors spielt sich dieses Machwerk auf, nur: Hirntot bleibt hirntot. Die Synergien der schrecklichen Serienhelden Freddy Krueger (‚Nightmare on Elm Street‘) und Jason (‚Friday the 13th‘) fördern zwar mehr Blut an die Nacht, als man sich vorstellen kann, aber die ganze Hackerei ist nur ermüdend, und auch der flambierte Freddy provoziert höchstens Gähnen. Irgendwann, leider viel zu spät, sind die Bösewichter endlich allegemacht - bis zum nächsten Mal, im Altersheim. Von Regisseur Ronny Yu wird man, auch das steht aufgrund des US-Kassenerfolgs zu befürchten, bald wieder hören.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL
Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina
„’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint.“ (hip) City, Cinemaxx DEL
G
Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass
„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City
H
Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck
Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen - nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert . Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. So wurde nicht an der Vorlage unnötig herumgeändert:Viele Dialoge aus dem Buch findet man fast Wort für Wort im Film wieder. Zum Glück, denn man möchte dem Herrn Lehmann und seinen Saufkumpanen stundenlang bei ihren hochphilosophisch mäandernden Gesprächen zuhören. (hip) Schauburg, Cinemaxx, Casablanca OL
I
Intolerable Cruelty USA 2003, R: Joel Coen, D: George Clooney, Catherine Zeta-Jones / Originalfassung ohne Untertitel
Originaltitel und -fassung von „Ein (un)möglicher Härtefall“. Kurzhymne siehe dort. CinemaxX
Die Invasion der Barbaren Kanada/Frankreich 2003, R: Denys Arcand, D: Rémy Girard, Stéphane Rousseau
„Denys Arcand hat seine altgewordenen Erotomanen aus ‚The Decline of the American Empire‘ noch einmal vor der Kamera versammelt, um nach sechzehn Jahren Bilanz zu ziehen. Ergebnis: eine scharfzüngige Komödie über den nunmehr politisch aufgemischten Generationenkonflikt, der den unverbesserlichen altlinken Womanizer Rémy - und das auf dem Sterbebett - mit seinem aus der Art geschlagenen Sohn, einem erfolgreichen Börsenspekulanten, konfrontiert. Aber ausgerechnet dieser liebevoll ‚Prinz der Barbaren‘ titulierte Sprössling wird die Generationen versöhnen und seinem ‚unwürdigen‘ Vater im Kreise seiner Lieben ein ‚würdevolles‘ Ende bereiten.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Casablanca OL
The Italian Job - Jagd auf Millionen USA 2003, R: F. Gray Gary, D: Mark Wahlberg, Edward Norton
“Charlie und seine Gang rauben in Venedig einen mit Goldbarren gefüllten Tresor, doch einer von ihnen ist ein Verräter. Um sich ihre Beute Jahre später zurückzuholen, sind sie auf die Hilfe von Stella angewiesen, der Tochter von Charlies ermordetem Mentor. Doch Stella arbeitet ausgerechnet als Safe-Spezialistin für die Polizei. Rasantes Remake des gleichnamigen britischen Kultfilms von 1969.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV
J
Die Journalistin USA 2003, R: Joel Schumacher, D: Cate Blanchett, Gerard McSorley
“Dublin, Mitte der neunziger Jahre. Drogenbarone haben in der Kriegszone das Sagen, wogegen nur eine einzelne Frau erbitterten Widerstand leistet: Die von der Bevölkerung gefeierte Journalistin Veronica Guerin lässt keine Gelegenheit aus, den Verbrechern das Leben schwer zu machen. Die Unterwelt sieht Guerins Schreiben jedoch nicht lange tatenlos zu. Nach dem authentischen Fall der Veronica Guerin, der in den neunziger Jahren hohe Wellen schlug und zu einer beispiellosen Verhaftungswelle führte, schufen die Blockbuster-Spezialisten Jerry Bruckheimer (,Pearl Harbor‘) und Joel Schumacher (,Bad Company‘) einen mitreißenden und kompromisslosen Politthriller, in dem Superstar Cate Blanchett (,Der Herr der Ringe‘) und Colin Farrell (,Minority Report‘) einmal mehr beeindrucken.“ (Blickpunkt:Film) City, auch Originalfassung ohne Untertitel
Junta - Garaje Olimpo Argentinien/Italien 1999, R: Marco Bechis, D: Antonella Costa, Carlos Echeverria / Originalfassung mit Untertiteln
„Eine junge Lehrerin wird von zu Hause entführt und in einer ausgedienten Autowerkstatt gefangen gehalten und gefoltert - von einem der Untermieter in ihrem Haus, der sie zudem liebt. Auf ebenso beklemmende wie unspektakuläre Weise werden, basierend auf Fakten sowie Erlebnissen des Regisseurs, die Methoden der argentinischen Militärjunta dargestellt, Oppositionelle verschwinden zu lassen. Gefilmt wurde unter Verzicht auf spektakuläre Szenen mit der Handkamera bei natürlichem Licht. Im Kontrast dazu steht die Normalität des argentinischen Alltags, der im gleißenden Licht unwirklich und verlogen wirkt.“ (filmdienst) Kino 46
K
Kalle Blomquist lebt gefährlich Schweden 1996, R: Göran Carmbeck, D: Malte Forsberg, Josephine Arling
„Ohne Kalle Blomquist, die tapfere Eva Lotta und den mutigen Anders kommt der Kommissar in dem Mordfall Gren nicht weiter. Ganz zeitgemäß ist der mit Geheimschrift und Holzschwertern geführte Kampf zwischen der Roten und der Weißen Rose um den Talisman ‚Groß-Mummrich‘ nicht mehr. Die Verfilmung verhält sich mit zaghaften Modernisierungsversuchen zu dem 1951 erschienenen Buch zu unentschlossen. Aber die Geschichten von Astrid Lindgren sind einfach packend.“ (tip) city
Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu
„Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum von Hongkong-Action-, Kung-Fu-, Samurai- und Yakuza-Kino: ‚Kill Bill‘ liefert 1000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben. Uma Thurman erwacht nach vier Komajahren und nimmt als ‚Die Braut‘ stilbewusste Rache für die Ermordung ihrer Hochzeitsgesellschaft und ihres ungeborenen Kindes. Jede denkbare Körperverletzung wird hier frivol ins opulente Actionbild gesetzt, sadistische Mitspielerinnen reihenweise zersäbelt. Ins Kino kommt das Epos in zwei Hälften (Volume 2: Februar 2004), weil die Produzenten zu viel Respekt vor einem geschlossenen Dreistundenfilm hatten.“ (tip) City, Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL
Kops Schweden/Dänemark 2003, R: Josef Fares, D: Josef Fares, Torkel Petersson
„Die Polizisten im schwedischen Högsboträsk haben wenig zu tun: Vom Vormittagsschläfchen geht‘s direkt in die Mittagspause und weiter in den Feierabend. ‚Kops‘ begnügt sich leider rund um diese ruhig gestellten Charaktere mit allzu naiven Kapriolen: Nötig werden die, als das Innenministerium die Dienststelle mangels vorhandener Kriminalität schließen will. Um die Statistik schnell nach oben zu bringen, werden die Landpolizisten selbst heimlich straffällig, doch die Übertreibungen, zu denen sich Regisseur Josef Fares (‚Jalla! Jalla!‘, 2000) dabei hinreißen lässt, schaden ihren Karrieren so sehr wie der matten Komödie.“ (tip) Schauburg, Cinemaxx OL
L
La ciénaga (Morast) Argentinien/Spanien 2001, Regie: Lucrecia Martel, D: Martin Adjemian, Diego Baenas / Originalfassung mit Untertiteln
„‚La Ciénaga - Morast‘ ist der offenbar zutreffende Name einer Kleinstadt in Argentiniens schwülem Norden. In deren Nähe besitzt eine Großbürgerfamilie ihren langsam verrottenden Sommersitz, der in den Ferien von zwei Cousinen mit je vier halbwüchsigen und halb verwilderten Kindern bewohnt wird. ‚La Ciénaga‘ ist der radikal andere Teenie-Film: widersprüchlich, spontan, unberechenbar, frech. Es ist, als würde sich die Debüt-Regisseurin Lucrecia Martel mit der Kamera Schneisen durch den Familienbeziehungsdschungel schlagen - eine Art Dogma-Film auf Argentinisch, lebendig durch Temperament und Intensität von Augenblick zu Augenblick.“ (Der Spiegel) Kino 46
L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France
“Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. Angeführt von ‚Amélie‘-Star Audrey Tautou und „Anatomie 2“-Darsteller Barnaby Metschurat agiert in dieser sympathischen Studentenkomödie unter der Regie von Cédric Klapisch ein spielfreudiges Ensemble internationaler Jungstars in einer unter europäischer Flagge vereinten Wohngemeinschaft.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis
Liegen lernen Deutschland 2003, R: Hendrik Handloegten, D: Fabian Busch, Susanne Bormann
“Ein 40-jähriger Mann erinnert sich an sein Leben in den 1980er-Jahren, das er weitgehend untätig in Bochum verbrachte und das neben der Trauer über die verlorene erste Liebe vor allem aus zahllosen Affären bestand. In einer ausufernden Rückblende erzählter Film, der den gleichnamigen Erinnerungsroman lediglich mit affirmativen Bildern unterlegt. Statt dem Protagonisten eine Identitätsbildung zuzugestehen, sucht der Film mit seinem wehleidigen Rückblick auf eine apolitische Zeit den kleinen gemeinsamen (Unterhaltungs-)Nenner für möglichst viele Nostalgiker.“ (filmdienst) City
Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina
„Mit der Furcht vor der Autorität Gottes lassen sich prima Geschäfte machen. Dachten zumindest die geistlichen Würdenträger im Mittelalter. Wer brav seine mühsam vom Mund abgesparten Taler bei ihnen ablieferte, so versprachen sie, brauchte kein Fegefeuer mehr zu fürchten. Die Garantie, bei Spendenfreudigkeit in den Himmel zu kommen, gab es sogar schriftlich - in Form so genannter Ablassbriefe. Dem aufrechten Mönch Martin Luther war dieser klerikale Betrug dermaßen zuwider, dass er eine christliche Gegenbewegung zum Katholizismus ins Leben rief. Was er nicht beabsichtigte, waren die darauf folgenden Glaubenskriege, bei denen zigtausende Menschen ums Leben kamen. Der Zwei-Stunden-Film „Luther“ ist die historisch akurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar ein mal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ Gondel, Cinemaxx, Cinestar, Schauburg, Cinemaxx DEL, Wall-Lichtspiele OL, Apollo BHV
M
Master and Commander - Bis ans Ende der Welt R: Peter Weir, D: Russell Crowe, Paul Bettany
„Der Kapitän eines Kriegsschiffs der englischen Marine jagt einem feindlichen Schiff der napoleonischen Truppen um die halbe Welt hinterher. Nur das hohe Ansehen, das er bei seiner Mannschaft genießt, verhindert eine Meuterei. Aufwändig inszeniertes Seeabenteuer, dessen Detailgenauigkeit und visuelle Effekte ebenso überzeugen wie die psychologische und darstellerische Präszision. Ein fesselnder, herausragender Film seines Genres.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Passage BHV
Matrix Revolutions USA 2003, R: Larry Wachowski, Andy Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Der letzte Film der Matrix-Trilogie nimmt keine Rücksicht auf Neueinsteiger: Wie nach der Werbepause macht ‚Matrix Revolutions‘ nahtlos da weiter, wo ‚Matrix Reloaded‘ aufgehört hat. Selbst für Matrixkundige ist es nicht ganz einfach, nach fünf Monaten Unterbrechung sofort den Anschluss zu finden. Wie schon Teil 2 hat auch das Ende der Trilogie ein paar Längen, zeitweise ermüdende Kampfszenen und einige unfreiwillig komische, fast peinliche Dialogszenen. Dennoch ist ‚Matrix Revolutions‘ durchgängig spannender und eindeutig besser als ‚Matrix Reloaded‘. (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Passage BHV / Cinemaxx auch in Originalversion ohne Untertitel
Mystic River USA 2003, R: Clint Eastwood, D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins
„Mystisch mutet in Clint Eastwoods Kriminaltragödie, seiner besten Arbeit seit ‚Unforgiven‘, jener Fluss an, welcher am herbstlich-grauen Arbeiterviertel von Boston vorüberzieht: Wie der Strom der Zeit scheint er Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) in den Abgrund mitzureißen. Freunde als Kinder, begegnen sie sich längst bloß noch zufällig, bis ein Mord die Vergangenheit wieder hochspült. Ungeachtet jeder Konventionalität ist dies - auch dank Sean Penn - Eastwoods wuchtigste Heraufbeschwörung von Trauer sowie seine düsterste Betrachtung über die Selbstjustiz.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX
N
Nils Holgersons wundersame Reise Schweden 1962, R: Kene Fant, D: Sven Lundberg, Max von Sydow
„Dies ist keine Episode aus der billig gemachten Zeichentrickserie, sondern ein hochgelobter Spielfilm: Die märchenhafte Reise eines kleinen schwedischen Jungen, der auf dem Rücken eines Gänserichs über die weite Heimat fliegt. Ein auf seine Weise großartiges Epos der Lieben zu Land, Tieren und Menschen, nach dem klassischen Kinderbuch von Selma Lagerlöf.“ (Rowohlt Filmlexikon) Kino 46
Nói Albinói Island/Deutschland/Dänemark 2002, R: Dagur Kári, D: Tómas Lemarquis, Thröstur Leó Gunnarsson
„Poetische Legende eines 17-jährigen Jungen, der sich verweigert und permanent gegen festgezurrte Regeln und Rituale rebelliert. Lange unfähig, das Ambiente seiner Kindheit und Jugend zu fliehen, eröffnet ihm erst der über das Städtchen hereinbrechende Tod die Chance, alle Brücken abzubrechen und zu neuen Ufern zu gelangen. Vielschichtige, souverän zwischen Komik und Tragik, Groteske und Liebesfilm changierende Parabel auf das Anderssein und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Meisterlicher Debütfilm, der keine schnellen Erklärungen parat hält, mit Geheimnissen spielt und seine Nähe zu biblischen Motiven nicht verleugnet.“ (filmdienst) Cinema
No Trains No Planes Niederlande 1999, R: Jos Stelling, D: Dirk van Dijck, Gene Bervoets / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Die Tragikomödie von Jos Stelling (‚Der Weichensteller‘, ‚Der Illusionist‘) schildert einen Tag im Café Centraal. Es liegt am Bahnhofsplatz und ist für die meisten Leute nicht mehr als ein Ort, um auf den nächsten Zug zu warten. Das Herz des Cafés aber bilden die regelmäßigen Gäste, die hier versuchen, einem Leben voller Kummer und leerer Illusionen zu entfliehen. Die Ereignisse nehmen einen unerwarteten Verlauf, als einer der Stammgäste ankündigt, nach Italien zu ziehen.“ (Kommunalkino) Kino 46
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Rad der Zeit Deutschland 2003, R: Werner Herzog
„Dokumentation über die ‚Kalachakra‘, das höchste buddhistische Ritual, das jedes Jahr im Dorf Bodg Gaya in der Tiefebene des Ganges abgehalten wird. Teilweise fangen Herzog und sein Kameramann Zeitlinger großartige visuelle Momente ein. Anstatt aber auf die vorgefundenen Bilder zu vertrauen, brabbelt der Regisseur den gesamten Film mit seinem Kommentar zu. So wird ‚Rad der Zeit‘ nicht zum erhofften kinematografischen Abenteuer, sondern zum textlastigen Kulturfilm.“ (tip) Cinema
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Sein Bruder Frankreich 2002, R: Patrice Chéreau, D: Bruno Todeschini, Eric Caravaca
„Ein Mann Mitte 30 leidet an einer seltenen Bluterkrankung und sucht die Nähe seines Bruders, als er einen Rückfall erlebt. Sieben Monate später gibt er den Kampf auf und nimmt sich das Leben. Komplexe Studie über die körperliche Existenz des Menschen und ihre Hinfälligkeit, die durch ihre formale Radikalität ein weites Assoziationsnetz aufspannt und eindringlich von der Würde des Humanen handelt.“ (filmdienst) Cinema
Sie haben Knut Deutschland 2003, R: Stefan Krohmer, D: Valerie Koch, Hans-JochenWagner
„Vierzehn junge Menschen treffen sich 1983 auf einer Tiroler Berghütte und diskutieren verlorene Prinzipien. Als der Gastgeber einer Gruppe von Skiurlaubern nicht erscheint, da ihn die Polizei festhält, fragen sich seine Freunde: politische Aktionen diskutieren oder Ski fahren? Beides. Verblüffend authentische Dialoge und amüsante Szenen dokumentieren eine Zeit des sozialen Umbruchs, in der Spaßtrends wie Skigymnastik politische Ideale aufweichten.“ (Cinema) Cinema
Stille Liebe Schweiz 2001, R: Christoph Schaub, D: Emmanuelle Laborit, Lars Otterstedt / Gehörlosenveranstaltung, Originalfassung mit Untertiteln
„Eine Nonne und ein Taschendieb, beide gehörlos, verlieben sich ineinander und haben nicht nur mit dem Zölibat der katholischen Kirche, sondern auch im privaten Bereich ihre liebe Not. Als der junge Mann bei einer Polizeiaktion ums Leben kommt, hat sich die Frau längst dafür entschieden, ihre Zukunft neu zu gestalten. Ein von guten Darstellern getragener außergewöhnlicher Film, der seine Liebesgeschichte sensibel und eindrucksvoll vorträgt und die positive Kraft von Veränderungen in den Vordergrund stellt.“ (filmdienst) CinemaxX
Stumme Zeugin Deutschland/Rußland 1995, R: Anthony Weller, D: Marina Sudina, Oleg Jankowskij, Alec Guiness
Die junge Frau ist nicht nur in einer fremden Stadt, sondern auch stumm. Aber Regisseur Waller gibt der Geschichte einen Dreh, der all die verzweifelt hilflosen Frauen mit körperlichen Gebrechen, die in Thrillern so oft gejagt werden, dass man es nicht mehr sehen mag, ganz schnell vergessen lässt. Seine Protagonistin ist alles andere als hilflos. Tatsächlich schauen die Männer neben ihr recht dumm oder fies aus der Wäsche. Durch ihre gewitzten und couragierten Verteidigungsstrategien bekommt der Film eine fast feministische Grundstimmung und die Russin Marina Sudina spielt sie so pfiffig und vital, dass der Vergleich mit Sandra Bullock in ‚Speed‘ nicht zu hoch gegriffen ist. (hip) Kino 46
S.W.A.T. - Die Spezialeinheit USA 2003, R: Clark Johnson, D: Samuel L. Jackson, Collin Farrell
„Polizeireißer mit Law-and-Order-Moral, Macho-Gehabe und mittelmäßiger Action, der auch die Darsteller zunehmend ratlos macht.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
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Tatsächlich ... Liebe Großbritannien 2003, R: Richard Curtis, D: Hugh Grant, Chiwetel Ejiofor
„Vorweihnachtszeit in London. Love is all around, sagt dieser Film mit zuckersüßer Stimme, Liebe ist überall. Und so gibt es circa elf süße und bittersüße Hauptliebesgeschichten und fünf Nebenliebesgeschichten. Dazu kommen circa 19 Haupt- und vermutlich ein Dutzend Nebendarsteller. Einiges davon ist bekömmlich, anderes bringt vor lauter Überzuckerung den Gallensaft in Bewegung. Eine Überdosis Liebe, die einen klebrigen Geschmack hinterlässt.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Casablanca OL, Apollo BHV
Taxi - Un encuentro (Taxi) Argentinien 2001, R: Gabriela David, D: Diego Peretti, Josefina Viton / Originalfassung mit Untertiteln
„Wie auch das Hotel ist das Taxi immer wieder ein schöner metaphorischer Ort, an dem sich die Menschen auf ihren Wegen kurz treffen. Esteban ist dabei ein kleiner Gauner, der sich auf Taxidiebstähle spezialisiert hat und gern noch erst einige Runden mit seiner Diebesware dreht, bevor er sie zu seinem Hehler bringt. Bei einer Fahrt liest er die junge Laura auf, die gerade angeschossen wurde. Mit dem Blick von den Rändern der Gesellschaft her entwirft Regisseurin Gabriela David in ihrem Erstlingsfilm auch eine präzise Momentaufnahme von der aktuellen Lage Argentiniens mit dem Zerfall der Mittelschicht. Mit atmosphärisch dichten Bildern. So faszinierend-dunkel wie sachlich-nüchtern.“ (taz) Kino 46
Terminator 3 - Rebellion der Maschinen USA 2003, R: Jonathan Mostow, D: Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl
„Der liebenswerte Terminator Schwarzenegger im Kampf der Geschlechter gegen eine smarte Roboterdame. T3 frönt in von Größenwahn gekennzeichneten Actionsequenzen einer im digitalen Zeitalter fast rührend und altmodisch anmutenden Zerstörungswut. Jonahan Mostow liefert eine bis in die Farbgebung nachempfundene Kopie von James Camerons T2. Ein 175-Millionen-Dollar-Spektakel nach Erfolgsrezept, mit erheblichen Schauwerten und einem durchtrainierten, in die Jahre kommenden Action-Superstar Arnold.“ (tip) City
Till Eulenspiegel Deutschland/Großbritannien/Belgien 2003, R: Eberhart Junkersdorf
„Till Eulenspiegel will seinen Großvater besuchen, wobei er allerhand chaotische Abenteuer zu bestehen hat, weil er seinen in Luft aufgelösten Verwandten binnen zweier Tage aus seiner misslichen Lage befreien soll. Nebenbei bewahrt er einen kindlichen König vor dessen niederträchtigen Beratern und bekommt das schönste Mädchen von Boomstadt. Deutscher Zeichentrickfilm, der zu Gunsten seiner Massenkompatibilität viel Charme verspielt und mit der literarischen Vorlage allenfalls das Klischee vom Schelm gemein hat.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX OL
U
Un día de suerte (Ein Glückstag) Argentinien 2002, R: Sandra Gugliotta, D: Valentina Bassi, Fernán Mirás / Originalfassung mit Untertiteln
„Buenos Aires am Ende des Jahres 2000. Eine 25-Jährige schlägt sich mit schlecht bezahlten Jobs durchs Leben, will weg aus Argentinien. Obwohl sie es bis nach Palermo schafft und dort ihre Utopien revidieren muss, bleibt ihr Optimismus ungebrochen. Sympathisches, quirliges Spielfilmdebüt, das seinen Charme maßgeblich der Hauptdarstellerin und dem hohen authentischen Gestus der Inszenierung verdankt. Dabei besticht der Film weniger durch seine Formsprache oder Dramaturgie als durch atmosphärische Dichte.“ (filmdienst) Kino 46
V
Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz
„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City
Vom Westen unberührt Frankreich 2002, R: Raymond Depardon, D: Ali Hamit, Brahim Jiddi / Originalfassung mit Untertiteln
„‚Vom Westen unberührt‘ spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Sahara und erzählt von einem jungen Nomaden, der als Waise unter Jägern aufwächst und als Erwachsener gegen die weißen Kolonialherren kämpft. In berückenden schwarzweißen Bildern fängt der französische Fotograf und Regisseur Raymond Depardon, 61, das raue Leben in der Wüste ein. Die Kamera verweilt auf den beeindruckenden Gesichtslandschaften der Hauptdarsteller, bis der Zuschauer den Sand, der unaufhörlich über ihre Haut schmirgelt, selbst zu spüren scheint. Schön und erhaben, gewaltsam und gnadenlos erscheint die Wüste in diesem Film wie ein lebender Organismus.“ (Der Spiegel) Cinema
W
Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene
“Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem - u. a. in Sundance preisgekrönten - Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein warmherzig erzähltes Stück magischen Realismus‘, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen.“ (Cinema) Gondel
Wilbur Wants To Kill Himself Dänemark, Großbritannien/Deutschland 2002, R: Lone Scherfig, D: Jamie Sives, Adrian Rawlins
Der Titel passt, denn tatsächlich versucht der junge Glasgower Wilbur im Laufe des Films immer wieder, sich umzubringen. Aber zum Glück beherrscht er diese Kunst genauso wenig wie die Dänen in Lone Scherfig vorherigem Film „Italienisch für Anfänger“ die romanische Sprache. Die Regisseurin zeigt ihre Protagonisten gerne beim Scheitern, aber dies macht sie so liebevoll komisch, dass man sich in ihren Filmen schnell heimelig fühlt.
So einen zusammengewürfelten Haufen von Charakteren wie hier, die im Grunde schon als Verlierer abgestempelt sind, sich dann aber zu einer Ersatzfamilie zusammenfinden, hat Lone Scherfig auch schon in „Italienisch für Anfänger“ beschrieben. Hier malt Scherfig nun ihre Lieblingsgeschichte auf eine größere Leinwand, und sie traut sich auch, dabei tiefer zu gehen. Denn sie nimmt den Lebensüberdruss von Wilbur ernst und so ist dies keine gemütliche schwarze Komödie, sondern ein bewegendes Familiendrama.(hip) Cinema / Originalfassung mit Untertiteln im Atlantis
Wilde Mossels (Wilde Kerle) Niederlande 2000, R: Erik de Bruyn, D: Fedja van Huêt, Frank Lammers / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Mit trockenem Humor und vor Energie berstenden Schauspielern erzählt up-and-coming-Talent Erik de Bruyn vom jugendlichen Überlebenskampf zwischen Deich, Moped, Liebe und Punkrock in der in jeder Hinsicht abgeschiedenen Region Nordflandern. Die Helden der Polderlandschaft sprechen dabei den flämischen Dialekt, den selbst ihre niederländischen Landsleute kaum verstehen.“ (Katalog Filmfestival Münster) Kino 46
Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess
„Die Sommerferien drohen für die ‚wilden Kerle‘, eine quirlige Rasselbande, zur Katastrophe zu werden. Nicht nur, dass ignorante Eltern Hausarrest verhängen, besetzt zu allem Überfluss eine Clique halbwüchsiger Rüpel auch noch den Bolzplatz, sodass der Fußball-Sommer ins Wasser zu fallen droht. Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber deutliche Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL
Das Wunder von Bern Deutschland 2003, R: Sönke Wortmann, D: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer
„Die deutsche Fußball-Nationalelf droht, bei der Weltmeisterschaft 1954 frühzeitig zu scheitern. Ihr Essener Stürmer Helmut Rahn erkämpft sich einen Stammplatz in der Mannschaft. Sein daheim gebliebener Taschenträger, ein fußballfanatischer Junge, muss derweil mit ansehen, wie sein Vater aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt und den familiären Zusammenhalt bedroht. Dramatisch-komödiantische Nacherzählung der Ereignisse um Deutschlands ersten Titel als Fußball-Weltmeister, angereichert mit einer fiktiven Handlung, die das soziale und politische Umfeld beleuchten soll. Dies gelingt trotz einiger ausgezeichneter darstellerischer Leistungen nur in Ansätzen, da allzu viele Ruhrpott-, 1950er-Jahre- und Schweiz-Klischees bemüht werden und die Charaktere weitgehend blass bleiben.“ (filmdienst) Atlantis, Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Casablanca OL, Cinemaxx OL, Passage BHV
Die Wutprobe USA 2003, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Jack Nicholson
“Der außerordentlich friedliebende Dave Buznik gerät an Bord eines Flugzeugs unfreiwillig in einen Streit mit dem Kabinenpersonal und wird in Folge dessen zu einer Wuttherapie verdonnert, bei der ihm ausgerechnet der scheinbar völlig verrückte Dr. Buddy Rydell, der sein Temperament selbst nicht zügeln kann, helfen soll. Superstar Jack Nicholson und Top-Komiker Adam Sandler laufen als ungleiches Paar wider Willen in einer wunderbar verrückten Komödie von Peter Segal zu Höchstform auf. Die effektive Mischung aus ,Besser geht‘s nicht‘ und ,Punch-Drunk Love‘ ist zwar selten ein Film wie aus einem Guss, dafür aber eine der wohl witzigsten Sketchparaden der letzten Jahre.“ (Blickpunkt: Film) City