Bernhard Stoevesandt

Als im März 1998 ein Castor-Zug mit Atommüll aus deutschen AKW ins Zwischenlager Ahaus rollte, erreichte ein atemloser Anruf die taz: „Ein Bremer hat den Transport gestoppt“. Bernhard Stoevesandt durchlief in den Folgejahren die Instanzen der deutschen Gerichtsbarkeit. Zuletzt wies 2002 das Bundesverfassungsgericht seine Klage ab. Der keineswegs reuige Atomkraftgegner – Stoevesandt arbeitet als Physiker an der Uni Oldenburg, wo er die Windkraft erforscht – hatte für seine Argumente zuvor kein Gehör gefunden: Es könne keine Nötigung sein, einen verstrahlten Castortransport aufzuhalten. 1998 hatte der Atomkraftgegner Glück: Der Zug kam 20 Meter vor ihm zum Stehen. Stoevesandt hatte seine Hände in einem Rohr unter dem Gleis zusammengekettet.      Foto: Indra Wegener