: Private protestieren
Waldorflehrer protestieren gegen Sparpläne des Landes
Waldorf-Sonderschullehrer unterrichten vor dem Landtag. Die Arbeitsgemeinschaft heilpädagogischer Waldorfschulen demonstriert so gegen das von der Landesregierung geplante Ersatzschulfinanzierungsgesetz. Die Vertreter von 18 privaten Waldorf-Sonderschulen halten den Elternbeitrag, der nach ihren Angaben zukünftig an einer Waldorf-Sonderschule rund 200 Euro pro Kind pro Monat betrage, für zu hoch. Weil der Landtag im Dezember das neue Schulgesetz verabschieden will, fordern die Vertreter der freien Sonderschulen, dass im Gesetz eine prozentuale Staffelung der Elternanteile berücksichtigt werde.
Das Ersatzschulfinanzierungsgesetz der Landesregierung plant hingegen, die privaten Träger der Schulen stärker finanziell in die Pflicht zu nehmen und will private Regel- und Sonderschulen gleich zu behandeln. Privaten Schulen sollen zukünftig 13 Prozent ihrer Sach- und Personalkosten selber bezahlen.
Die Vertreter der nach Waldorfpädagogik ausgerichteten Sonderschulen argumentieren, dass wegen der kleineren Klassengrößen an Sonderschulen die Personalkosten stärker auf die Familien der behinderten Kinder zurückfallen würden. Denn eine Waldorf-Sonderschule mit vier bis sechs Schülern pro Lehrer sei mit einer privaten Regelschule mit 25 Schülern pro Lehrer personalkostenintensiver. Das Konzept der Waldorfschulen sieht vor, dass die Familien der Schüler gleichzeitig Mitbesitzer der Schulen sind. Meist wird das über einen Trägerverein organisiert, indem die Eltern Mitglied sein müssen. Je nach finanzieller Lage der Familien werden üblicherweise die Mitgliedsbeiträge in den Vereinen gestaffelt.
Das Schulministerium hält die Forderungen der Arbeitsgemeinschaft für verständlich, aber angesichts der Haushaltslage für nicht finanzierbar. Die Opposition kritisiert, die Sonderschulen im Bereich Personalkosten zu entlasten, koste das Land gerade einmal fünf Millionen Euro. KOK