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Archiv-Artikel

„Nicht unter Druck“

Insolvenzverwalter Leonhardt sieht Tempodrom „in besserem Fahrwasser“, aber keine belastbaren Angebote

Während sich um das Tempodrom bemühte Politiker bald vor Gericht wiederfinden könnten, bewegt sich das Corpus Delicti selbst wieder „in besserem Fahrwasser“. Das meint der zuständige Insolvenzverwalter Peter Leonhardt. In so einer Lage sei man nicht unter Druck, so schnell wie möglich einen Investor zu finden, sagte er der taz. Es gebe „immer Leute, die am Rande mal fragen“, belastbare Angebote aber gebe es noch nicht.

Der Kulturbau und die Betreibergesellschaft der Tempodrom-Gründer Irene Moessinger und Norbert Waehl waren im Frühjahr in Insolvenz gegangen. Seither suchen Leonhardt (für die Betriebs-GmbH) und sein Kollege Udo Feser (für den Bau) nach Investoren. Das Programm läuft weiter, die Vorschau reicht derzeit bis zu einem Konzert von Matthias Reim („Verdammt, ich lieb dich“) am 28. April 2005.

Nach monatelangen Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft im September Anklage wegen Untreue gegen Finanzsenator Thilo Sarrazin und den früheren Stadtentwicklungssenator Peter Strieder erhoben. Sie hatte ebenfalls gegen Wirtschaftsstaatssekretär Volkmar Strauch (alle SPD) ermittelt, ihn aber nicht angeklagt. Noch im Gang sind laut Staatsanwaltschaft folgende Ermittlungen: gegen Moessinger, Waehl, die Ex-CDU-Staatssekretäre Volker Liepelt und Hugo Holzinger, den Ex-Bauunternehmer Roland Specker und zwei Wirtschaftsprüfer, die zu einer Tempodrom-Bürgschaft ein Gutachten erstellt hatten. STEFAN ALBERTI