Urdrüs wahre Kolumne
: „nicht disziplinar“

Wenn Roulettespieler alles verzockt haben und niemand ihnen auch nur noch einen Euro leihen will, ist für diese Mischpoke der Zeitpunkt gekommen, ihre unschlagbaren Gewinnsysteme an die nächstbesten Idioten zu verkloppen, zumeist mit der Garantie, beim eigentlich real gar nicht existieren könnenden Misserfolg ihrer Strategie das als Schutzgebühr benannte Sümmchen zurückzuzahlen. Wer jemals dem schnöseligen und zynischen Personal so genannter Unternehmensberatungen bei ihrer Tätigkeit begegnen durfte, der fragt sich schon, warum die McKinseys und Roland Bergers dieser Welt als Zocker im Wirtschaftsleben nicht zumindest diese Garantie abgeben müssen, wenn sie doch sowieso nur als oft selbst gescheiterte Unternehmer das Klimpergeld ihrer Kundschaft verjuxen ohne irgendein eigenes Risiko einzugehen. Solange Bremen solchen Totengräbern und Regenmachern immer wieder aufsitzt, muss uns um den nächsten Abwicklungsfall à la „Bremer Baubetriebe“ nicht weiter bange sein ...

Lobenswert die Entlassung der allseits beliebten und geschätzten Bremer Totalverweigerer aus dem Arrest der Roland-Kaserne und Neid erregend schön das ihnen von den Komissköppen verliehene Prädikat „nicht disziplinar“. Ach Kinder – wäret ihr die Söhne mein – ich wäre richtig stolz auf euch!

In einer taz bremen-Schlagzeile dieser Woche heißt es unverhohlen: „Bremer Erziehungsberater werden zusammengestrichen“. Wer macht sowas und vor allem wie, fragt sich in solidarischem Mitgefühl jeder Träger eines warm pochenden Herzens.

Dass die Jobbörse des Arbeitsamtes jetzt auch Bremer Offerten für Durchblutungsmassagen aufnimmt, zeigt, dass Liberalisierung des Arbeitsmarktes auch nur ein anderes Wort für Wichserei ist. Kann man dort eigentlich auch Leute fürs Extrem-Inkasso oder zur Entsorgung missliebiger Verwandte suchen?

Fiesmöppelige Kriegsherren, die sich in unschuldigen Truthähnen verstecken, um an Zoll und Passkontrolle vorbei in anderen Ländern Propagandabomben zu zünden: in tiefer Verachtung für DschordschDabbeljuh und in Solidarität mit unserem Bremer Taliban im Foltercamp von Guantanamo fordere ich alle LeserInnen dieser Spalten für lauteren Antiamerikanismus auf, einen so schändlich missbrauchten Vogel für dieses Jahr von der Festtags-Speisenfolge zu streichen oder den Turkey zumindest Gans zu nennen – damit der gute Appetit erhalten bleibt. In diesem Sinne:

Ihr persönlicher Fernsehkoch

Ulrich
„Ulricissimo“ Reineking