DROGERIEKETTE MÜLLER : Sammeln von Krankenakten wird geprüft
ULM/STUTTGART | Nach den Datenskandalen bei Daimler und Lidl ermitteln die Datenschützer nun auch in der Affäre um das Sammeln von Krankendaten bei der Ulmer Drogeriekette Müller. Dem Unternehmen würden Fragekataloge geschickt, in denen es sich zu den Vorwürfen äußern solle, sagte Walter Krämer, Referent in der Aufsichtsbehörde für Datenschutz im Innenministerium gestern in Stuttgart. Dabei müssten die Hintergründe geprüft werden. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung müssen die Beschäftigten dem Unternehmen regelmäßig Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben. Ver.di liegen nach eigenen Angaben ähnliche Hinweise vor. Das Unternehmen wollte sich dazu bislang nicht äußern. Dem Discounter Lidl seien solche Fragebögen ebenfalls schon zugeschickt worden, sagte Krämer. Anfang April war bekannt geworden, dass der Discounter mit Sitz in Neckarsulm in großem Umfang geheime Krankenakten geführt hat. Der Deutschlandchef von Lidl musste deshalb gehen. (dpa/Foto: AP)