: Klatsche für Politiker
Drei von vier Berlinern sind nicht nur unzufrieden mit dem Senat. Sie halten CDU und FDP für ähnlich schlecht
Drei von vier Berlinern sind unzufrieden mit der Arbeit des rot-roten Senats. Das geht aus einer Umfrage des Instituts Emnid hervor. Die Opposition kann davon aber nicht profitieren – sie wird vielmehr fast genauso schlecht eingeschätzt.
Trotz dieser schlechten Bewertung konnten SPD und PDS bei der Sonntagsfrage – „Wenn am Sonntag Abgeordnetenhauswahlen wären, wen würden Sie wählen?“ – leicht hinzu gewinnen: Die Sozialdemokraten verbesserten sich gegenüber ihrem Oktoberwert von 24 auf 25 Prozent, die Sozialisten legten sogar von 11 auf 13 Prozent zu.
Die Arbeit der Opposition im Abgeordnetenhaus schätzten die Befragten fast in gleicher Weise schlecht ein wie die des Senats. Eine gewisse Ausnahme bilden die Grünen, mit deren Arbeit nur gut jeder Zweite unzufrieden ist. Dennoch sackten sie gegenüber dem Vormonat von 18 auf 17 Prozent ab. Auch die CDU verlor einen Prozentpunkt und liegt nun bei 32 Prozent. Trotz dieser Verluste würde ein solches Wahlergebnis weiter zu einer schwarz-grünen Koalition reichen.
Die Liberalen liegen konstant bei 7 Prozent und damit deutlich unter ihrem Wahlergebnis von 2001 von fast 10 Prozent. SPD und PDS bekämen keine eigene Mehrheit zusammen und wären – wie die CDU – auf die Grünen angewiesen.
In der Rangliste der beliebtesten Politiker ist der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf den dritten Platz abgerutscht. Spitzenreiter ist der CDU-Landeschef Joachim Zeller, den aber 57 Prozent der Berliner nicht kennen. Auf dem zweiten Platz liegt die Grünen-Fraktionschefin Sibyll Klotz, die auch gut jedem Zweiten unbekannt ist.
Auffällig ist, dass die drei nach Wowereit bekanntesten Politiker der Stadt, die SPD-Senatoren Klaus Böger, Thilo Sarrazin und Peter Strieder, die letzten drei Plätze der Beliebtheitsrangliste belegen. STA