Knappe Kassen für Qualifizierung

Arbeitsagentur Bremerhaven hat Großteil der Qualifizierungsgelder schon verplant

Bremerhaven taz ■ Schwindelfrei müssen sie sein, die rund 300 Personen unter 27 Jahren, die in Bremerhaven die arbeitsamtsfinanzierte Qualifizierung zum Van-Carrierfahrer machen: Sie werden ganz oben thronen auf diesen riesigen Containerladestationen an den Hafenterminals und packen, packen, packen.

Ganz oben stehen sie auch auf der Prioritätenliste der dortigen Agentur für Arbeit – denn diese Menschen haben den Arbeitsplatz bei den Containerbetreibern Eurogate und NTB so gut wie sicher. Deshalb zahlt die Agentur die dreimonatige Qualifizierung – und geht damit bis an den Rand ihrer Möglichkeiten.

„Man muss beklagen, dass für Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Arbeitslosengeld-EmpfängerInnen und BerufsrückkehrerInnen im kommenden Jahr kaum noch Geld da sein wird“, sagt die Bremerhavener Frauenbeauftragte Anne Roehm. Die Arbeitsagentur will das weder bestätigen noch dementieren. Ausweichend sagt Arbeitsamts-Vize Christoph Lamm: „Mitte Dezember wissen wir definitiv, wie viel Geld wir haben werden.“ Dass dieses überwiegend für Männerarbeitsplätze ausgegeben werde, sieht er so nicht: „Eurogate stellt ausdrücklich Arbeitsplätze für Frauen bereit.“ Grundsätzlich seien diese Arbeitsplätze „eine gute Chance für Bremerhaven und junge Leute. Da machen wir mit“. Bei den Fördermaßnahmen und ihrer Finanzierung handele es sich „um ein komplexes Thema“. Ausdrücklich betont er: „Die Bezieher von Arbeitslosengeld II sind davon nicht betroffen.“ Tatsächlich werden die Fördermaßnahmen für diese Gruppe aus Bundesmitteln finanziert, die eine kommunale Gesellschaft verwalten soll. ede