: Boykott ohne Ende
FU-Präsident Lenzen hält Ausbildungsqualität der Unis für nicht gefährdet, solidarisiert sich aber mit den Streikenden
Die Qualität der Ausbildung an den Unis ist nach Ansicht des Präsidenten der Freien Universität (FU), Dieter Lenzen, durch die Sparpolitik des Senats nicht gefährdet. Die Qualität bleibe gleich, die Zahl der Studienplätze gehe aber zurück, sagte Lenzen am Dienstag. Rein rechnerisch habe schon jetzt kein Berliner Abiturient mehr die Möglichkeit, in Berlin zu studieren, da die durchschnittliche Abiturnote bei 2,6 liege, der durchschnittliche Numerus clausus an den drei Universitäten aber bei 2,3.
Der Streik der Studierenden ging unterdessen mit vielen Aktionen weiter. Trotz seiner Einschätzung schlug sich FU-Präsident Lenzen auf die Seite der Protestierenden: Er sehe „keinen Anlass“ dafür, den Boykott zu beenden. Die Einsparungen, die die Hochschulleitungen mit dem Senat vereinbart haben, seien „nicht das Ergebnis freiwilliger Verhandlungen“, so Lenzen.
Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) pries gestern noch einmal sein Studienkonten-Modell: Ziel sei, Studienzeiten zu reduzieren und Studenten zu planvollerem Verhalten zu bewegen. Jeder Studierende verfügte nach Flierls Vorstellungen zu Studienbeginn über ein Punkteguthaben, das Studienkonto. Jede Veranstaltung kostet Punkte. Ist das Konto leer und der Abschluss noch fern, müssen Punkte nachgekauft werden. Vorstellen könnte sich der Senator ein solches Modell ab 2006. DDP