: Arzneikonsum undurchsichtig
BERLIN rtr/dpa ■ Das Bundesgesundheitsministerium hat gestern einem Bericht über steigende Arzneimittelkosten widersprochen. „Durch die Gesundheitsreform gibt es in diesem Jahr deutliche Einsparungen bei den Arzneimitteln“, teilte das Ministerium mit. Die Arzneimittelausgaben seien bis Ende Oktober um rund 2,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Nicht genau gab das Ministerium an, ob es sich um die Kosten, die die Kassen erstatten oder um die Gesamtausgaben für Arzneimittel handelt. Seit Jahresbeginn müssen PatientInnen neben der Praxisgebühr auch deutlich mehr für Medikamente zuzahlen. Der Spiegel hatte unter Berufung auf Berechnungen der Ortskrankenkassen berichtet, die Pharmaproduzenten trieben die Ausgaben durch größere Packungen in die Höhe. So hätten die Ärzte im 1. Halbjahr 2004 zwar 4,8 Prozent weniger rezeptpflichtige Medikamente verschrieben als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Tagesdosen habe zugleich aber um 2,1 Prozent zugenommen. Die Zahl rezeptpflichtiger Packungen sei in den ersten drei Quartalen um mehr als 10 Prozent gesunken, hielt das Gesundheitsministerium dagegen.