: Rotlicht-Brandanschlag vor Gericht
RECHTSEXTREME Weil sie einen Molotow-Cocktail auf eine Nachtbar warfen, sind drei Männer angeklagt
Drei Rechtsextremisten stehen seit Donnerstag vor dem Landgericht Göttingen, weil sie eine Nachtbar mit Molotow-Cocktails abfackeln wollten. Der 34-jährige Hauptangeklagte, ein kahl geschorener und stark tätowierter Mann, soll zudem versucht haben, den Geschäftsführer der Bar zu erschießen.
Das Schrotgeschoss verfehlte sein Ziel laut Anklage nur, weil es dem Wirt in letzter Sekunde gelang, den Lauf der Pumpgun wegzuschlagen. Der Staatsanwalt wirft dem 34-jährigen Mann außerdem einen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor, weil bei ihm unter anderem eine Maschinenpistole und ein Präzisionsgewehr sichergestellt wurden.
Das Trio war Ende November frühmorgens in der Bar gelandet. Der Hauptangeklagte hatte eine Pumpgun dabei, mit der er in der Bar hantierte. Dabei löste sich nach seiner Aussage versehentlich ein Schuss. Der zweite Angeklagter räumte ein, Flaschen gefüllt und mit Benzin getränkte Lappen in die Öffnungen gestopft zu haben. Dann habe er die Brandsätze gegen die Nachtbar geworfen. Die Stichflammen richteten allerdings keinen allzu großen Schaden an.
Das Trio wurde kurz nach dem Brandanschlag gefasst. Nachdem die Polizei im Haus des 34-Jährigen in Göttingen diverse Waffen entdeckt hatte, nahm eine Sonderkommission große Teile der gewaltbereiten rechten Szene in Südniedersachsen ins Visier. Bei Durchsuchungsaktionen wurden zahlreiche scharfe Waffen sichergestellt. (dpa)