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Archiv-Artikel

USA planen Paramilitär für den Irak

US-Besatzungsmacht will mehr Iraker für Aufstandsbekämpfung in Dienst nehmen. Razzia nach Ibrahim Issat al-Duri erfolglos. Meterhohe Saddam-Büste entfernt

BAGDAD afp/ap/rtr ■ Zur Bekämpfung von Aufständischen in Irak planen die USA offenbar die Bildung einer paramilitärischen Truppe. Laut Washington Post sollen dafür Kämpfer der fünf größten politischen Parteien Iraks rekrutiert werden. Anwärter für die paramilitärische Truppe würden auf mögliche Verbindungen zur Baath-Partei des entmachteten Staatschefs Hussein untersucht. Vertreter irakischer Parteien werteten die Pläne als Eingeständnis der USA, dass die gegenwärtige Zahl und Struktur der Sicherheitskräfte in Irak unzureichend ist.

Das US-Militär hat bei einer Razzia nahe der Stadt Kirkuk den nach Saddam Hussein meist gesuchten Mann des Landes nach eigenen Angaben nur knapp verpasst. Mehr als 1.000 Soldaten konnten am Dienstag im Dorf Hawidscha den dort vermuteten Stellvertreter Saddams, Issat Ibrahim al-Duri, nicht aufstöbern. Die USA halten ihn für einen der Drahtzieher der Anschläge gegen ihre Truppen.

Nach der Razzia, bei der 34 Personen festgenommen wurden, warfen die Dorfbewohner den US-Soldaten einen exzessiven Einsatz von Gewalt vor. Diese hätten willkürlich geschossen. Der 22-jährige Alaa Hosein erklärte in der Klinik von Kirkuk, er sei mit einem Cousin gerade vom Feld gekommen, als die Soldaten das Feuer eröffnet hätten.

US-Zivilverwalter Paul Bremer ist einem unliebsamen Erbe von Hussein zu Leibe gerückt. Mitarbeiter einer US-Baufirma befestigten auf dem Palast der Republik in Bagdad, dem Amtssitz Bremers, eine schwere Bronzebüste Husseins an Stahlseilen und hievten das drei Stockwerke hohe Ebenbild mit einem Kran zu Boden. Bremer: „Ich bin froh, dass es jetzt unten ist.“