: der betrieb rotiertTermine im Mai
Bei Judith Hermann ist Aufmerksamkeit garantiert. „Alice“, ihre Erzählungen rund ums Sterben, erscheinen am 4. Mai. Hübsches Spiel für Insider ist, zu beobachten, wann die Besprechungen erscheinen werden. Meistens eilen ja die lieben Kollegen von FAS und Spiegel voran. Mal sehen, wie es diesmal läuft.
Am 6. Mai ist der 150. Todestag von Alexander von Humboldt (man erinnert sich: Südamerikareisen, Enzensbergers „Kosmos“-Ausgabe, „Vermessung der Welt“ et cetera). Gebührend feiern kann man den Tag mit einer dicken Neuausgabe: Alexander von Humboldts „Zentral-Asien“, dem Reisebuch zur Expedition von 1829. Herausgegeben von Oliver Lubrich, kiloschwer, mit Karten, Faksimiles, Leseband und allem Pipapo, erschienen im Fischer Verlag, 1.260 Seiten, 78 Euro. Die Ausgabe reicht vor bis zum 200. Todestag! Oder man schaut sich Thomas Richters Rowohlt-Monografie über Alexander von Humboldt an: 160 Seiten, 8,95 Euro.
Zwei Literaturfestivals gibt’s im Mai, und zwar gleichzeitig vom 22. bis zum 24. Mai. Aber die Festivals sind so unterschiedlich, dass wohl kaum jemand in Entscheidungsnot gerät. In Mainz startet das neu gegründete Mainzer Literaturfestival. Die Verlegerin Miriam Spies und der Gonzo Verlag sind federführend. Die örtliche Literaturszene tritt an mit überregionaler Lyrik- und Subkultur-Unterstützung. Wer rumgoogelt, stößt durchaus auf den Charme des Neuanfangs – mal sehen, wie sich das alles so entwickelt. Eingeführter sind die Solothurner Literaturtage am gleichen Wochenende. Das ist ein Stelldichein der Schweizer Literaturszene – pardon: der vier Schweizer Literaturen –, aber auch mit internationalen Stars: Sibylle Lewitscharoff, Ingo Schulze, Jean Echenoz. Dies Jahr geht es laut Selbstdarstellung darum, die „Lebendigkeit der Literatur“ in Zeiten von Kindle, Google, Handy und Facebook zu beweisen. Dann mal los!
Und vom neu gegründeten Galiani Berlin Verlag gibt es Lebenszeichen: Offenbar hat man von Starautor Sven Regener den großen Esstisch übernommen. Das ist interessant. Denn der Verlag ging aus Eichborn Berlin hervor – und man hatte sich gefragt, wo künftig Regeners Bücher erscheinen werden. Wo ein Tisch ist, werden aber wohl auch bald die Bücher sein. Schätzen wir mal. DRK