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Archiv-Artikel

Wölfe müssen Federn lassen

FUSSBALL-BUNDESLIGA Mit einer verdienten 0 : 2-Niederlage in Cottbus endet die Siegesserie des VfL Wolfsburg. Schuld ist daran wirklich nur unter anderem der sonst so torgefährliche Grafite

„Jetzt wird das hier eine Festung!“, brüllte der Cottbusser Stadionsprecher. Und so kam es auch.

„Mich interessieren weder aufgestellte Rekorde noch sonstige Zahlenspiele.“ Das ist einer der Lieblingssätze von Felix Magath, Trainer und Manager des VfL Wolfsburg. Doch diese eine Serie, die es in der Bundesliga noch nie gab, hätten ihm zweifellos gefallen: Der Tabellenführer hätte mit einem Sieg bei Energie Cottbus eine neue Bestmarke aufstellen können. Doch der elfte Sieg in Folge blieb aus, noch schlimmer: Die Partie ging vor 15.750 Zuschauern 0 : 2 verloren.

Wäre vor allem der sonst so konsequente Grafite nicht nachlässig gewesen, die Wolfsburger hätten früh führen müssen. Erst nutzte er ein Missverständnis zwischen Verteidiger Ziebig und Torwart Tremmel nicht, der einen Ball direkt vor seine Füße faustete (9.), dann zielte er deutlich zu hoch, nachdem Misimović zuvor aus zehn Metern direkt auf Tremmels Pranken gefeuert hatte.

Der VfL spielte da noch wie so oft zuletzt: schnell, zielstrebig und clever. Doch es wäre falsch, nicht auch die Cottbuser zu würdigen, die im Verlauf der ersten Halbzeit immer mehr den Respekt ablegten. Getreu dem Motto von Manager Heidrich – „Angst wäre der größte Hemmschuh“ – war es vor allem Ervin Skela, der den VfL zum Wanken brachte.

Weil vor allem der flinke Dimitar Rangelow mehrfach viel Unruhe in der Abwehr stiftete, bot sich plötzlich ein Bild, das kaum einer erwartet hatte angesichts dieser Zahlen: Hat doch allein die VfL-Abteilung Attacke mit Grafite und Dzeko deutlich mehr Tore erzielt (38) als das komplette Kollektiv (24) aus der Lausitz, das mit seiner Bissigkeit dafür sorgte, dass zeitweise nichts mehr lief bei den Wolfsburgern. Für die zielte Džeko (40.) noch knapp rechts vorbei, schoss dann aus acht Metern Tremmel an (54.). Auch er wirkte seltsam unkonzentriert an einem Tag, als vor allem die Gäste Hemmschuhe anhatten. Dafür bekamen sie die Quittung in der 72. Minute: Nach Flanke von Iliev köpfte Rangelow unbedrängt ein. „Jetzt wird das hier eine Festung!“, brüllte der Cottbusser Stadionsprecher. Und so kam es: Der aufgescheuchte VfL vergab noch beste Gelegenheiten, den Schlusspunkt setzten dann die Gastgeber durch Skela, der Barzagli düpierte (87.). Matthias Wolf